Ratgeber Solid State Disk

Was Sie als Reseller über SSDs wissen müssen

18.10.2011
Von Nico Stamp

Fazit: SSD wird Festplatten ablösen

Endlich ist es so weit. Das vermutlich älteste Relikt der Computergeschichte, die magnetische Festplatte, darf sich langsam auf den verdienten Ruhestand freuen. Zwar wird uns die konventionelle Festplatte als kostengünstiger Massenspeicher mit Sicherheit noch ein paar Jahre erhalten bleiben. Mehr als ein Datenlager war die Festplatte jedoch nie.

Seit ihrer Geburt im Jahre 1956 verlief die Entwicklung der Festplatte nur langsam. In ihrer jüngsten Evolutionsstufe kommt sie meist mit 7200 UPM und einer Übertragungsrate von etwa 125MB/s daher. In den letzten Jahrzehnten hat sich technologiebedingt nicht viel geändert - lediglich die Kapazitäten erhöhten sich laufend. Im Gegensatz dazu stand der Fortschritt in der Rechenleistung von Prozessoren und Grafikkarten, hier jagte ein Superlativ den nächsten, während die HDD oft den Flaschenhals in den Systemen bildete.

In den letzten zwei Jahren reifte die SSD zu einem Mainstream-tauglichen Produkt heran. Die SSD ist erwachsen geworden, kleine Kinderkrankheiten wurden kuriert und die Preise sind erheblich gesunken. Ein günstiges Einstiegsmodell ist heute schon für etwa 55 Euro zu haben.

Daneben beeindrucken die Flash-basierten Datenträger vor allem durch ihre Leistungsdaten. High-End Lösungen erreichen Transferraten von bis zu 1,4GB/s. Darüber hinaus versprechen SSDs durch ihre schnellen Zugriffszeiten einen deutlichen Leistungsschub. 0,1 Millisekunden (ms) benötigt eine SSD durchschnittlich, um auf eine Datei zuzugreifen. Eine konventionelle Festplatte braucht dafür etwa 13 ms. Jeder kennt diese gefühlten Ewigkeiten, die eine Festplatte benötigt, wenn eine Datei oder ein Programm geöffnet werden soll.

Begleitet vom Rattern des Lesekopfes beginnt die Suche auf dem Platter, je nach Programm vergehen einige Sekunden, bis der Ladevorgang abgeschlossen ist. Gerade dieser Vorgang wird von SSDs extrem beschleunigt. Einfache Programme wie Browser oder Word sind nahezu sofort einsatzbereit. Der Start des Betriebssystems, das Laden eines Spielstandes oder das Öffnen einer Projektdatei verläuft wesentlich schneller. Von diesem Quantensprung in Sachen Zugriffszeiten profitiert jeder Anwender, egal ob es sich um einen ambitionierten Gamer, einen Systemadministrator oder einen Grafikdesigner handelt. Verkürzte Ladezeiten bedeuten in jedem Fall gewonnene Zeit.

Der Beitrag stammt von der ChannelPartner-Schwesterpublikation Computerwoche. Autor ist Nico Stamp, SSD-Experte bei OCZ.

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