T-Systems: Zugpferd bei IaaS
Deutsche Anbieter von Public-Cloud-Services im Bereich Infrastructure as a Service sind im "Leader's"-Quadrant des Cloud Vendor Benchmark der Experton Group rar gesät. Am besten präsentiert sich T-Systems, noch vor Host Europe und deutlich vor der eigenen Konzernmutter Telekom.
T-Systems steckt allerdings mitten im Umbau. Rund 4.900 der 29.000 Stellen in Deutschland sollen wegfallen. Der Auftragsschwund soll durch neue Geschäftsaktivitäten wie Cloud-Services kompensiert werden. Doch eine schlichte Kopie der Angebotspalette von AWS, Microsoft und Co. wäre verfehlt. Im Cloud-Computing-Bereich kann T-Systems vielmehr folgende Vorteileins Feld führen:
Die teilweise langjährigen Beziehungen zu Kunden aus dem gehobenen Mittelstand und zu Großfirmen und damit verbunden das entsprechende Know-how, ob und wie sich die vorhandenen IT-Infrastrukturen dieser Anwender an Cloud-Services ankoppeln lassen.
Den direkten Zugriff auf das Netz der Telekom. Dadurch kann T-Systems im Gegensatz zu anderen CSPs ein Komplettpaket anbieten: Cloud-Dienste und die entsprechende Netzwerkanbindung. Der letztgenannte Punkt wird häufig unterschätzt, Stichwort zu wenig Bandbreite beziehungsweise eine zu schlechte Leitungsqualität. Das kann dazu führen, dass zeitkritische Cloud-Dienste wie der Zugriff auf Datenbanken oder das Replizieren von Daten nicht wie gewünscht funktionieren.
Wohin die Reise für T-Systems geht, machen Kooperationen deutlich, etwa mit Salesforce.com. T-Systems tritt in solchen Fällen als "Cloud-Broker" auf, vermittelt also passende Cloud-Services an seine Kunden. Zudem stellt das Unternehmen Cloud-Dienste von Partnern über seine eigenen Rechenzentren bereit. Dieses Modell zielt auf Anwender ab, die aus Datenschutzgründen keine Cloud-Dienste von ausländischen Providern nutzen wollen oder dürfen.
Es ist davon auszugehen, dass sich T-Systems zu einem "Full-Cloud-Service-Provider" entwickelt, mit Dienstleistungen wie Managed Services, Hilfestellung beim Aufbau und Betrieb von Private und Hybrid Clouds sowie der Option für Anwender, Public-Cloud-Dienste zu buchen.