SAP Business ByDesign
Die Telefunken Semiconductors GmbH & Co. KG aus Heilbronn sah sich 2008 nach ihrer Ausgründung nach einem ERP-System um. Das vertraute SAP R/3 wäre für den Halbleiterhersteller, der etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt, zu aufwendig und teuer gewesen. Zudem hätte der Betrieb eigens zuständige IT-Mitarbeiter erfordert. Deshalb schwenkte man auf das damals noch ganz neue SAP Business ByDesign um. "Die Entscheidung, nicht mehr Herr seiner Daten zu sein, ist nicht ganz einfach", meint Jürgen Grathwohl, Leiter Rechnungswesen und Controlling bei Telefunken Semiconductors. Der Halbleiterhersteller legte Wert darauf, dass SAP mit regelmäßigen Audits die Einhaltung des Reports SAS 70 Typ II (Statement on Auditing Standards) bestätigt. "Ich sehe keinen Nachteil im Vergleich zu einer Inhouse-Lösung", sagt Grathwohl.
- Grund 1
Die Geschäftsleitung ist zu wenig involviert. - Grund 2
Eingriffe in die Organisation werden vermieden. - Grund 3
Der Nutzen des Vorhabens ist nicht klar. - Grund 4
Die Vorbereitung des Projektes waren so schlecht, dass sich die Schwerpunkte während ds Projektes ändern. - Grund 5
Die Führung des Implementierungspartners ist mangelhaft.
Auch Befürchtungen, dass die Performance über die Distanz schwächer sei, hätten sich nicht bestätigt. Mittlerweile haben die Heilbronner begonnen, auch ihre Produktion abzubilden. Schritt für Schritt sollen Demand Planning und Online-Verfügbarkeitsprüfungen im ERP erfolgen. Auf einige Features wie Konsolidierung oder eine automatisierte Schnittstelle zur Produktionsdatenbank wird noch gewartet. Die jährlichen Kosten beinhalten auch Sonderbeauftragungen für Anpassungen zum Beispiel von Reports. "Wir erzielen bei Lizenzen, Hardware und Personal Einsparungen von etwa 70 Prozent im Vergleich zum traditionellen SAP R/3", resümiert Grathwohl.
Allerdings fordert die SaaS-Lösung ihren Tribut, denn sie lässt sich nicht in dem Maße individuell gestalten wie herkömmlichen Lizenz-Installationen "Es gibt bei Standardsoftware immer Punkte, bei denen man schlucken muss - zum Beispiel, weil sich Genehmigungsprozesse nicht exakt so umsetzen ließen, wie wir das gewöhnt waren", räumt Grathwohl ein. "Auf der anderen Seite konnten wir uns in vielen Dingen dazu anregen lassen, unsere Prozesse zu verschlanken".