Begriffe wie Cluster, Kooperationen und Netzwerke sind heute in aller Munde, denn sie sind eine wirkungsvolle Antwort des Mittelstandes auf die Angebote der Großindustrie. Leider zeigen Untersuchungen, dass viele dieser Organisationen nach ein oder zwei Jahren wieder auseinandergehen. Thomas Herzog, Begründer von Raumfaktum, einem Kooperationskonzept mit Kooperationen in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, kümmert sich seit vielen Jahren um den Aufbau von Kooperationen. Der Autor Helmut König hat Thomas Herzog zu seinen diesbezüglichen Erfahrungen befragt.
? Herr Herzog, warum spricht heute die ganze Welt über Kooperationen, Netzwerke und Cluster?
Thomas Herzog: Ganz einfach: Weil es ohne nicht mehr geht! Unser Kunde verlangt nach Komplettlösungen. Ohne Probleme und mit funktionierenden Schnittstellen. Und ganz wichtig: mit einem kompetenten Ansprechpartner für all seine Wünsche und Fragen. Überregionale Netzwerke und regionale Cluster stellen eher lockere Zusammenschlüsse dar. Sie dienen dem Kennenlernen und dem Austausch von Informationen. Da ist es gut, dass man diese Beziehungen hat und eventuell bei Bedarf darauf zurückgreifen kann.
Kooperationen dagegen arbeiten ständig und eng zusammen und verlangen dadurch auch eine professionelle Aufstellung in Organisation, Strukturen, Personalführung, Vertrieb und Marketing.
? Netzwerke und Cluster sind also zumeist ein loser Zusammenschluss, Kooperationen dagegen eng zusammen arbeitende Unternehmen. Wie entsteht so eine Kooperation? Auf welche Meilensteine muss man achten?
Herzog: Langfristig betrachtet werden Kooperationen das Rennen machen, da hier durch die strafferen Strukturen ein großer Vorteil für den Kunden und für die Partner entsteht. Erster und meiner Meinung nach auch wichtigster Punkt sind die Partnerunternehmen in einer Kooperation. Die Chemie untereinander muss stimmen sonst wird die Kooperation keinen langfristigen und dauerhaften Erfolg erzielen. Dazu kommen gleichlautende Ziele, Qualitätsstandards und der absolute Wille zur Dienstleistung.