Das könnte sich aber bald ändern: Für den Spätsommer 2011 ist die 4.0-Version von Android angekündigt - passend zur Jahreszeit unter dem Codenamen "Ice Cream Sandwich". Es sieht unter anderem laut Wikipedia die Zusammenführung der Entwicklungslinien von Gingerbread (2.x) und Honeycomb (3.x) vor.
Damit liege Android dann aber vorne, denn die Offenheit der Plattform werde bald für ein viel größeres Angebot an Anwendungen sorgen. Auch die Verteilung der Apps ist mit offenen Shops leichter als beim Apple-Modell.
Google muss sich stärker für Android engagieren
Damit Android-Geräte noch schneller an der Spitzenstellung von iOS kratzen können, bedarf es aber vereinter Anstrengungen der Mitbewerber, regt IDC-Analyst Spies an: Zunächst müsse sich Google stärker bei Android engagieren, um Apple das Wasser abzugraben. "Aber im Unterschied etwa zu Microsoft setzt Google viel stärker auf Kooperation als auf Konkurrenz", so Spies, der feststellt, dass aus diesem Grunde bei Android die kämpferische Haltung fehlt, die Apple seit Jahren so erfolgreich praktiziert. Hardware-seitig, also auf der Seite der Anbieter von Geräten, gebe es ebenfalls niemanden, der die Führung in einer "Anti-Apple-Allianz" übernehmen könnte. "Die sind sich untereinander ja nicht grün", gibt sich Spies pessimistisch: "Wie sollen die eine gemeinsame Linie finden, um Apple entgegenzutreten?"
Dennoch setzt der IDC-Analyst viel Hoffnung in andere Bigplayer, er nennt beispielhaft Sony und Samsung - nicht zufällig zwei Unternehmen, die aus der Consumer-Elektronik mit Spielekonsolen, HiFi- und Fernsehgeräten, Kameras und Smartphones kommen. Die hätten sich dort einen guten Ruf erworben und verfügten daher wenigstens ein Stück weit über den Glamourfaktor, der offenbar für gute Marktanteile unverzichtbar ist.
Trotz der vielen Argumente, die im Moment für das iPad sprechen: IDC hält nach den Worten von Rüdiger Spies an seiner Einschätzung fest, dass Apple im Markt der Tablet-PCs mittelfristig nicht die Nummer Eins bleiben wird. "Wir sehen Android auf Dauer vorne", stellt Spies klar.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.