Mit Omni-Channel und Beacon-Technologie

Verlorene Umsatzanteile zurückerobern

20.07.2015
Von Richard Lemke und
Geschäftsführender Gesellschafter bei conlab Management Consulting

Beacons sind mehr als schönes High-Tech-Spielzeug

Die Bereitschaft Beacons einzusetzen, sit auf Seiten der Unternehmen derzeit recht hoch. Aber: Auch wenn die technologischen Möglichkeiten eine gewisse Faszination ausüben, - High Tech allein reicht nicht, um das Einkaufsverhalten potenzieller Kunden in die gewünschte Richtung zu lenken. Oft hat der Handel keine umfassenden Vorstellungen davon, wie sich Beacons gerade in ihrem Geschäft sinnvoll einsetzen lassen. Um zu einer maßgeschneiderten Anwendung zu kommen, die den Betrieb wirklich weiterbringt, sollte man sich Zeit nehmen für die Vorbereitung.

Eine effiziente Strategie, professionelle Umsetzung und vor allem systematische Erfolgskontrolle sind das A und O. Wer das notwendige Know-how nicht im Hause hat oder einen Tunnelblick fürchtet, sollte externe Beratung hinzuziehen und das Projektmanagement in professionelle Hände geben. Nachfolgend ein kleiner Leitfaden für den optimalen Einstieg in eine Beacon-Marketing-Strategie:

Definieren Sie Ihre Geschäftsziele

Was wollen Sie erreichen? Die allgemeine Kauf-Rate verbessern, Besucherströme steigern, das Einkaufserlebnis verbessen, oder Ihre Ladentheke verlängern - im Sinne einer effektiven Omni-Channel-Strategie, und so weiter. Für die Ermittlung dieser Ziele sollte man sich Zeit nehmen, denn sie beeinflussen wesentlich die späteren Maßnahmen.

Lieber klein anfangen - um beim Kunden groß rauszukommen

Jeden Quadratzentimeter mit Beacons zu bepflastern, kann je nach strategischem Schwerpunkt sinnvoll sein, ist aber nicht immer ratsam. Hier gilt es Aufwand, Ziele und Bedürfnisse der Zielgruppe sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Grundsätzlich gilt: Wer noch keine Erfahrungen mit der Technologie gemacht hat, sollte zunächst in einer kleineren Größenordnung starten. Fachgeschäftsinhaber mit einer kleineren Ladenpräsenz benötigen erfahrungsgemäß zunächst nur einen Beacon pro Standort. Größere Stores starten normalerweise mit Beacons in drei bis fünf verschiedenen Bereichen ihres Geschäfts.

Immer die Kundenbrille aufsetzen

In einer Studie gaben 74 Prozent aller Smartphone-User u?ber 18 an, dass sie ihr Gerät nutzen, um standortbasierte Informationen zu erhalten. Mehr als die Hälfte wünscht also zusätzliche Informationen. Ein wertvolles Potenzial, das sich allerdings nur auf der Basis von Kundenvertrauen und Kundennutzen heben lässt. Das erfordert unter anderem die Möglichkeit, dass der Nutzer kontrollieren kann, wann und welche Nachrichten er erhält. Der zweite wichtige Baustein: nur nützlichen Content bieten. Der Beacon-Kanal darf nicht zu einer digitalen Litfaßsäule verkommen, die das Smartphone verspammt.

Mitarbeiter einbinden

Die Shop-Angestellten spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Beacon Marketing-Strategie. Sie sind erster Ansprechpartner für Kundenfragen zu der mobilen In-Store Erfahrung und der neuen Technologie. Daru?ber hinaus können sie das User-Engagement bei der Nutzung der App und die Loyalität bei der Programmteilnahme stärken. Die Ausbildung und die Kommunikation mit den Store-Mitarbeitern ist deshalb ein erfolgskritischer Faktor.

Mobile Experience systematisch promoten

Der Einsatz der Beacons sollte über alle möglichen Kommunikationskanäle bekannt gemacht werden, sowohl über das In-Store-Leitsystem und Warenkorbdisplays als auch über Shop-Durchsagen sowie Ihre Website. So lässt sich die In-Store-Erfahrung professionell fördern und die Download-Rate der App ankurbeln.

Testen und lernen

Die Ergebnisse sind regelmäßig zu analysieren, ggf. ist die Strategie anzupassen. Möglicherweise ergeben sich auch neue Erkenntnisse, die auf Ursachen laufender Probleme hinweisen und ohne den Einsatz der Beacons so schnell nicht aufgefallen wären. (rw)

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