Ein Minus von sieben Prozent hat die gestiegene Internet-Konkurrenz der Verbundgruppe Euronics im Geschäftsjahr 2010/11 beschert: Wie am Rande des Euronics Kongress 2012 in Leipzig bekanntgegeben wurde, lag der Zentralumsatz in dem zum 30.09.2011 beendeten Geschäftsjahr mit 1,72 Milliarden Euro um sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Rekordjahr 2009/10 erzielte die CE-Kooperation dagegen noch ein Umsatzplus von elf Prozent.
„Der anhaltende Boom im Internetgeschäft, neue Vertriebswege und Kaufgewohnheiten, aber auch der anhaltende Preisverfall bei Produkten der Unterhaltungselektronik stellen den Elektrofachhandel vor neue Herausforderungen“, versuchte Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober den Umsatzeinbruch zu erklären. Zudem habe die Verbundgruppe im vergangenen Jahr bewusst auf minderwertige Umsätze verzichtet, indem man sich von einer Reihe von Mitgliedern getrennt habe, die Ware gegen den Wunsch der Industriepartner in Internet- und Export-Kanäle umgeleitet hätten.
Betrachtet man die Euronics-Bilanz im Detail, gestaltet sich der Einbruch der zentralregulierten Umsätze besonders dramatisch im Bereich Unterhaltungselektronik, wo mit 794 Millionen Euro ein Minus von 16 Prozent entstand. Ebenfalls ärgerlich für die Verbundgruppe ist der Rückgang der Service-Einnahmen um sieben Prozent auf 43 Millionen Euro. Ein dickes Plus konnte Euronics dagegen im TK-Bereich erzielen, wo die Umsätze um 18 Prozent auf 182 Millionen Euro anstiegen. Neutral verhielt sich das PC-Geschäft, das mit 204 Millionen Euro um ein Prozent unter dem Vorjahreswert lag. „Wir werden die Strategie weiterverfolgen, uns stärker auf die Bereiche IT und TK auszurichten“, erklärte Kober zu dieser Entwicklung.
Für das laufende Jahr hofft der Euronics Vorstandschef, den Umsatz knapp über Vorjahresniveau halten zu können. Aufgrund der laufenden Reinverkäufe der Partner erwartet Kober im UE-Bereich ein Plus von einem Prozent und hofft im PC-Geschäft auf ein Wachstum von zwei Prozent. „Wir gehen von einer stabilen Binnennachfrage aus und erwarten vor allem durch das TV-Geschäft im Umfeld der Fußball-EM 2012 positive Impulse“, so Kober.