Skepsis bei Qualität und Nachhaltigkeit

Temu- und Shein-Shopper plagt das schlechte Gewissen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

40 Prozent bewerten die Qualität der Waren negativ

Trotz der ungebrochenen Kauflust herrscht bei den Käufern aber auch Skepsis, was Qualität und Nachhaltigkeit angeht: Knapp die Hälfte (47 Prozent) derjenigen, die bereits bei Temu, Shein und Co. bestellt haben, macht sich Sorgen um die Nachhaltigkeit der angebotenen Produkte. Außerdem sorgen sich 45 Prozent, die Produkte könnten gesundheitsschädliche Materialien enthalten.

Bitkom-Chef Bernhard Rohleder fordert klaren Regeln für Online-Shops, die Transparenz bei Versand, Rückgabe und Inhaltsstoffen garantieren und die Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken schützen sollen.
Bitkom-Chef Bernhard Rohleder fordert klaren Regeln für Online-Shops, die Transparenz bei Versand, Rückgabe und Inhaltsstoffen garantieren und die Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken schützen sollen.
Foto: Bitkom

Für 31 Prozent der Käuferinnen und Käufer sind Bestellungen in den neuen Billig-Shops mit einem schlechten Gewissen verbunden. 40 Prozent der Käuferinnen und Käufer bewerten die Qualität der Produkte als schlechter als in anderen Shops. Ein Viertel (25 Prozent) musste zudem lange suchen, um Informationen zu Versand und Rückgabe zu finden.

Bitkom-Chef Rohleder verlangt daher nach klaren Regeln, die Transparenz bei Versand, Rückgabe und Inhaltsstoffen garantieren und die Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken schützen sollen. Dies sei unerlässlich für einen fairen Wettbewerb. "Wer online einkauft, muss sich darauf verlassen können, dass Produkte sicher sind. Hier braucht es strengere Kontrollen, auch für Waren mit geringem Einfuhrwert. Die bisherige Zollfreigrenze von 150 Euro sollte abgeschafft werden", fordert Rohleder.

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