Online-Shops aus Fernost locken mit billigen Angeboten und exklusiven Rabatten. Laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom hat beriet nahezu die Hälfte aller Online-Käufer in Deutschland schon einmal bei den neuen Anbietern wie Temu oder Shein bestellt.
Weitere 14 Prozent haben sich zwar online schon in diesen Shops umgeschaut, aber nichts gekauft. Acht Prozent haben solche Shops noch nicht besucht, sind aber grundsätzlich offen, sie zu nutzen. Ein knappes Drittel (29 Prozent) hat solche Shops noch nicht genutzt und will es auch zukünftig nicht tun. Lediglich zwei Prozent der Online-Shopper kennen die neuen günstigen Online-Shops aus China nicht.
Die Erfolgsgeschichte der fernöstlichen Versender hat aber auch ihre Schattenseiten. Immer wieder beklagen Verbraucherschützer die Methoden der Unternehmen, die oft mit europäischem Recht kollidieren.
Viele bestellen aus Neugier
Die günstigen Preise gehen häufig zu Lasten von Qualität und Nachhaltigkeit. "Die neuen Online-Shops locken mit einer großen Auswahl an Produkten, extrem niedrigen Preisen und aggressivem Marketing. Damit es so günstig wird, wird neben geringen Herstellungskosten unter anderem auf Zwischenlagerung in europäischen Logistikzentren verzichtet und die Produkte ab Werk versandt", erläutert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
So ist es vor allem der Preis, der die Verbraucher zur Bestellung animiert. 92 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer von Temu, Shein und Co. geben an, dort gekauft zu haben, weil die Produkte viel günstiger waren als in anderen Online-Shops. 37 Prozent haben aufgrund der niedrigen Preise sogar Produkte bestellt, die sie gar nicht brauchten. Für viele steckt aber auch Neugierde dahinter: 84 Prozent haben dort schlicht aus Neugierde bestellt. Zollfreigrenzen und staatlich subventionierte Versandkonditionen tragen ebenfalls dazu bei, dass die Waren so günstig angeboten werden können.