Private Cloud und Public Cloud sicher verbinden

Strategien für Sicherheit in der Hybrid Cloud

Petra Adamik ist freie Journalistin in München.

Integrierbarkeit sicherstellen

Und auch die hauseigene IT muss nahtlos mit der Infrastruktur des Providers korrespondieren. "Unsere aktuelle Umfrage ergab, dass für drei Viertel der befragten Unternehmen die Integrationsfähigkeit der eigenen IT-Lösungen in das Cloud-Angebot eines Service-Providers die wichtigste Anforderung ist", bestätigt Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn den Stellenwert der Integration. Um die dafür nötige Flexibilität zu erreichen, kooperieren Cloud-Computing-Anbieter mit Spezialisten für Netz- und Speichertechnik, damit sie ihren Kunden ein komplettes Paket anbieten können.

Um die Komplexität zu reduzieren und den Einstieg in die Cloud zu vereinfachen, hat etwa Cisco sich mit Netapp zusammengetan und das "FlexPod"-Modell entwickelt.

Cloud-Sicherheit erfordert eine transparente Infrastruktur

Dieses Modell beinhaltet validierte und skalierbare Shared-Infrastrukturen auf Basis von Computer-, Netz- und Speicherlösungen von Cisco und Netapp. Unternehmen verfügten damit über eine sofort einsetzbare, virtualisierte und integrierte Private Cloud, versprechen die Anbieter.

"FlexPod hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, Partnern und Kunden den Weg in die Cloud zu erleichtern", erklärt Alexander Wallner, Area Vice President CEMEA bei Netapp. "Die Architekturen sind getestet und verifiziert, so dass der Anwender in puncto Zuverlässigkeit, Kompatibilität und Sicherheit kein Risiko eingeht."

Das FlexPod-Modell von Cisco und NetApp weist vielen Anwendern den Weg in die Wolke.
Das FlexPod-Modell von Cisco und NetApp weist vielen Anwendern den Weg in die Wolke.
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Um die Automatisierung zu vereinfachen, können FlexPods mit verschiedenen Management-Lösungen, etwa von Cloupia, CA oder Citrix, adminis-triert werden. Offene Schnittstellen (APIs) erlauben Anwenderunternehmen außerdem das Management mit ihren bestehenden Tools. "Das hat den Charme, dass der Kunde seine bestehende Infrastruktur und eine ergänzende Private Cloud auf FlexPod-Basis über dieselbe Management-Oberfläche steuern kann", sagt Patrick Schmidt, Director Datacenter Sales bei Cisco Zentraleuropa. "Sofern eine zusätzlich genutzte Public-Cloud-Lösung dieselben Management-Schnittstellen bietet, kann die gesamte Hybrid-Cloud-Umgebung über eine einheitliche Oberfläche administriert werden."

Das Ziel: Alle Ressourcen mit einem System managen

Das über die Hardwarelösung gelegte Cloud-Management-System verbindet die Private- mit der Public-Cloud und bietet so eine einheitliche Management-Plattform, mit der ein Unternehmen seine hybride Cloud-Lösung in allen Bereichen nach seinen eigenen Geschäftsanforderungen und -regeln konfigurieren kann. Per Mausklick lassen sich so beispielsweise individuelle Zugriffsberechtigungen für Anwendungen und Daten zuteilen, virtuelle Arbeitsgruppen einrichten, oder es kann festgelegt werden, welche Prozesse in welcher Cloud laufen sollen. Auf diese Weise können Unternehmen die Vorteile von Public- und Private-Cloud individuell miteinander kombinieren und von den Vorteilen einer flexiblen IT-Infrastruktur profitieren. (sh)

Tipps für den sicheren Aufbau einer Hybrid Cloud

• Vorhandene Infrastruktur im eigenen Unternehmen auf Cloud-Fähigkeit prüfen.

• Projektplan für die Realisierung der hybriden Cloud-Lösung aufsetzen.

• Compliance-Anforderungen je nach Anwendung beziehungsweise Art der verarbeiteten Daten definieren.

• Katalog für die Anforderungen an den Public-Cloud-Provider erstellen.

• Standortfrage und Sicherheitsstufe (mindestens Tier 3) der Cloud-Rechenzentren klären.

• Sichere Verbindungen zu den Cloud-Rechenzentren aufbauen, beispielsweise MPLS.

• Einheitliche Management-Plattform für die reibungslose Kommunikation zwischen Private- und Public-Cloud installieren.

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