Der moderne Weg: Virtuelle Appliances
Eine sehr interessante Vermischung der beiden zuvor erläuterten Verfahren stellen die virtuellen Appliances dar, bei denen es sich um vorgefertigte und komplett bereitgestellte virtuelle Maschinen handelt. Die Virtualisierungs-Technik gleicht dabei die Vor- und Nachteile sowohl der klassischen Installation als auch die der als Box gelieferten Appliance sehr elegant aus. Immer mehr Lösungshersteller auch aus dem typischen Hardware-Umfeld gehen dazu über, ihre Programme auch als virtuelle Maschine bereitzustellen. Die Lieferung erfolgt dabei zumeist als Download-Link im OVF-Format.
Firmen wie Dell, HP, IBM, Microsoft, VMware und Citrix haben bereits im September 2007 eine Vorschlag für das "Open Virtual Machine Format" (OVF)-Dateiformat bei der Distributed Management Task Force (DMTF) eingereicht. Das Ziel dieses offenen Standard-Formats besteht daran, dass virtuelle Maschinen, Virtual Appliances und Software im Allgemeinen zwischen den verschiedenen Virtualisierungs-Plattformen ausgetauscht werden können. Der OVF Standard ist somit nicht auf bestimmte Hypervisoren oder Prozessor-Architekturen beschränkt (siehe auch Virtuelle Maschinen ins Open Virtualization Format konvertieren).
Beinahe jede IT in Unternehmen betreibt heute eine Virtualisierungs-Landschaft, manchmal mit Lösungen eines Herstellers, manchmal mit unterschiedlichen Virtualisierungslösungen. Kommt für die ausgewählte Softwarelösung eine virtuelle Appliance in Frage, so muss dann vom Hersteller fertig konfektionierte Maschine in die eigene "virtuelle Landschaft" integriert und dort betrieben werden. Da es sich aber bei den VMs nur um virtualisierte Hardware handelt, bleiben auch die Spezifika der tatsächlichen Hardware vor der Software verborgen. So kann dann auch die (aus Sicht des Anbieters) fehlerfreie Funktionalität der Programme in jedem Fall gewährleistet werden. Aber der Einsatz von virtuellen Appliances bietet den IT-Verantwortlichen noch weitere Vorteile.