Online-Marketing-Experte gibt Tipps

So vermeiden Amazon-Händler Umsatzbremsen



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".

Die No-Go’s 6 bis 10

No-Go 6: Den Content stiefmütterlich behandeln

"Einen guten Content auf der Produktseite nicht als Selbstverständlichkeit betrachten: Für das Amazon-Ranking besitzen der Titel und die Bulletpoints die größte Relevanz. Händler, die nicht darauf achten, sind im Nachteil. Für die Conversion-Rate wiederum ist die Produktbeschreibung wichtig, die insbesondere unentschlossene Kunden lesen. Mit dem Text sollte der Händler emotionalisieren - etwa durch Hervorhebung von Produkteigenschaften."

No-Go 7: Zusatz-Dropping durch Keywords betreiben

"Das bloße Aneinanderreihen von Keywords in den Produkttexten - ein Fehler, der zum Vertrauensverlust des Kunden in das Produkt führt. Die Folge ist eine negative Auswirkung auf die Klick- und Conversion-Rate. Keywords müssen in einen gut lesbaren Fließtext integriert sein. Die Verwendung von Keywords ist wichtig für das Ranking - vor allem im Titel und den Bulletpoints. Hier sollten sie unbedingt eingebunden werden - allerdings in einem relevanten Zusammenhang. Die Keywords dürfen nicht ständig wiederholt werden, indem etwa diejenigen aus dem Titel mehrmals in den Bulletpoints Erwähnung finden. Dies ist stilistisch unschön und für das Ranking irrelevant."

No-Go 8: Ausschließlich auf automatische Anzeigen setzen

"Auch schlecht ausgesteuerte Kampagnen sind eine Effizienzbremse. Ein Händler, der bei seiner Anzeigenschaltung nur auf automatisierte Kampagnen setzt, überlässt Amazon die Entscheidung, wann und für welche Keywords diese geschaltet werden. Wer manuelle Anzeigen mit Anzeigengruppen, recherchierte Keywords und passende Produkte schaltet, kann sie jedoch besser steuern. Automatische Anzeigen können aber durchaus parallel laufen. Da sich der Wettbewerb auf Amazon zukünftig immer mehr verschärft, müssen Händler verstärkt auf Sponsored-Products-Kampagnen, also bezahlte Suchergebnisse, setzen. Diese beeinflussen sogar - im Unterschied zu Google AdWords - das organische Google-Ranking."

No-Go 9: Die Wettbewerber ignorieren

"Was interessiert mich, was die Konkurrenz treibt? Eine schlechte Einstellung für Händler, die guten Umsatz generieren wollen. Insbesondere wenn ein Produkt von mehreren Anbietern präsentiert wird, sollte sich die Strategie auf die Buy-Box-Optimierung konzentrieren. Anbieter dieser Non-Exclusive-Produkte konkurrieren mit ihren Wettbewerbern um den ‚Einkaufswagen’. Händler sollten ihre Konkurrenten also stets im Auge behalten, deren Preise, Marketingaktionen, Produktbewertungen und Kommunikation analysieren. Es empfiehlt sich der Einsatz von Repricing-Tools, um eine automatische Preisanpassung nach unten in festgelegten Preisgrenzen vorzunehmen."

No-Go 10: Schlechte Fotos verwenden

"Unschöne Bilder gleich mangelnde Produktqualität? Dieser Eindruck bietet sich zumindest dem Kunden. Daher sollten Händler unbedingt auf gute Fotos in hochauflösender Qualität achten. Außerdem sollten die Bilder das Produkt von verschiedenen Seiten zeigen. Auch Fotos, die das Produkt dem Kunden in einem bestimmten Kontext präsentieren, sind empfehlenswert - dies jedoch nicht als Startbild. Bei bestimmten Produkten kann auch die Einbindung von Videos ein Plus sein. Doch gilt auch beim Verkauf über Amazon: Das beste Marketing bringt ohne ein gutes Produkt nichts." (mh)

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