Menschen ohne Weisungsbefugnis führen
Im vierten Baustein geht es um das Steuern von Gruppen und Teams - und zwar mit und ohne Weisungsbefugnis, wie Helmut Gassmer, Head of Process Engineering, und Gerda Sparber, Talent Development-Verantwortliche bei Swarovski betonen, die mit Christina Hofer die Verantwortung für die Weiterbildung tragen. Denn im Betriebsalltag müssen die Fachexperten, wenn es um das Entwerfen oder Umsetzen gewisser Problemlösungen geht, oft auch Kollegen oder gar Vorgesetzte "führen".
Deshalb befassen sich die Teilnehmer nun mit den Entwicklungsphasen, die Gruppen und Teams auf dem Weg zum Spitzen-Team durchlaufen; außerdem erfahren sie in Praxisübungen, was nötig ist, damit Teams optimal funktionieren und wie man Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse in ihnen steuert.
Im fünften Modul "Der öffentliche Auftritt" üben die Experten, Referate, Vorträge und Reden zu halten. Außerdem trainieren sie, Sitzungen und Meetings zu moderieren und den Meinungs- und Entscheidungsprozess zum Beispiel so zu steuern, dass am Schluss ein klares Commitment besteht: Wer macht was bis wann?
Im sechsten und letzten Modul reflektieren sie nochmals ihren Lern- und Entwicklungsprozess in der Weiterbildung. Außerdem befassen sie sich vertiefend mit dem DISG-Persönlichkeitsprofil und den unterschiedlichen Werthaltungen und Bedürfnissen ihrer (firmeninternen) Kunden, mit dem übergeordneten Ziel aufgrund der Wertschätzung, die sie im persönlichen Kontakt für ihr Gegenüber zeigen, ihre Wirksamkeit weiter zu erhöhen.
Menschen mit Auftreten und Verhalten überzeugen
Das ist für viele Experten laut Karin Unger keine leichte Aufgabe, denn sie haben sich als Techniker oder Naturwissenschaftler mit der Frage, "wie Menschen ticken und wann Kommunikation funktioniert, oft noch nicht explizit befasst". Hinzu kommt: Auf der operativen Ebene der Unternehmen ist die Mannschaft oft sehr heterogen - "bezüglich ihrer Ausbildung und ihres sozialen und kulturellen Hintergrunds".
Entsprechend flexibel muss das Verhalten der "Fachexperten" sein. Und entsprechend schwierig ist es gerade auf der operativen Ebene oft, Meinungsbildungs-, Entscheidungs- und Lernprozesse zu steuern - insbesondere dann, wenn man aufgrund einer fehlenden Weisungsbefugnis die Menschen "primär mit seiner Fachkompetenz und dem persönlichen Auftreten und Verhalten überzeugen und motivieren muss", wie Christina Hofer betont.
Auf diesem Weg bringt die Weiterbildung laut Hofer die Teilnehmer "erkennbar ein großes Stück voran" - denn sie vermittelt ihnen die nötige Rollenklarheit. Außerdem gibt sie ihnen die nötigen Methoden an die Hand, um Menschen Wissen zu vermitteln und Gruppenprozesse zu steuern.