Neue Formfaktoren
Obwohl sich die „Schwerter“ mehr und mehr in den Vordergrund drängen, machten sie Racks nicht obsolet. Vielmehr fügten sich Blade-Chassis wie das C7000 von HP oder die von IBMs H-Serie immer noch in Racks ein, womit sie laut Butler zum Oberbegriff eines Rack-optimierten Systems werden. Aber auch den Blades könnte in Form von noch modulareren Systemen neue Konkurrenz erwachsen. In Rechenzentren mit bis zu Zehntausenden von Nodes ziehen für „Extreme Scale-out (ExSO) High-Performance-Computing“ sogenannte „Skinless Server“ ein. Nicht minder interessant sind „Extreme Low Energy Server“ auf Basis von Atom- oder ARM-Prozessoren wie die von SeaMicro. Im neuesten SM10000-64HD hat das kalifornische Startup 768 Atom-Prozessoren mit jeweils 1,66 GHz in einem 10U-Rack untergebracht. Der Hersteller verspricht die Leistung von 60 1-RU-Servern mit Dual Socket Quad Core zu einem Viertel der Leistungsaufnahme und einem Sechstel des Platzverbrauchs. Noch adressieren diese Systeme in erster Linie die Googles, Yahoos und Amazons dieser Welt. Butler schätzt aber, dass sie später auch eine kommerziellere Verbreitung finden könnten.
Wie verlässlich ist HP als x86-Marktführer?
Sollte Hewlett-Packard sein PC-Sparte tatsächlich auslagern oder gar abstoßen, könnte ein veränderter Skaleneffekt einen Strategiewechsel zur Folge haben, spekuliert Nebuloni. Butler indes sieht CPU-seitig heute kaum noch Überschneidungen zwischen HPs PC- und x86-Server-Geschäft. Tatsächlich seien die Schnittmengen bei IBM vor fünf Jahren größer gewesen. Dennoch konnte Big Blue seinen Marktanteil nach dem Verkauf der PC-Sparte sogar noch steigern. Sollte HP nicht mehr im PC-Business sein, hätte das laut dem Gartner-Mann allerdings möglicherweise zur Folge, dass auch so manches x86-Projekt verloren gehe.