X86- und IA64-Server – am Ende alles Blades?
Aktuelle Situation
Ehre, wem Ehre gebührt. In der Krise ging die Tendenz ganz klar in Richtung x86- und IA64-Systeme. Laut Nebuloni ist ihr Umsatzanteil am westeuropäischen Servermarkt von 2008 bis 2010 von 50 auf 66 Prozent deutlich gestiegen. Nach Stückzahlen liegen die x86er sogar schon bei über 90 Prozent, allerdings setzen neue Trends wie Konsolidierung und Cloud Computing auch Grenzen des Wachstums. Der Umsatzanteil der Mainframes ist in diesem Zeitraum von 13 auf 11 Prozent leicht zurückgegangen, der der Midrange- und Unix-Server beziehungsweise RISC/EPIC/Power-Systeme von 37 Prozent auf 22 Prozent sogar stark. Nebuloni führt das vor allem darauf zurück, dass die frühere Sun 2008 und 2009 – im Zuge einer starken Migration von Solaris auf Linux meist zugunsten von x86-Servern – große Marktanteile verloren habe. Das Verhältnis Windows zu Linux im x86-Markt ist dennoch konstant bei 75 zu 25 geblieben, kommentiert Zilch die Entwicklung.
Wegen ihrer Modularität, Hersteller- und Software-Neutralität geht der Trend eindeutig zu Blades. Zwischen 2003 und 2008 ist ihr Umsatzanteil am Server-Markt laut IDC von 0 auf 16 Prozent geradezu durch die Decke geschossen. Aber wie Nebuloni feststellt, hat sich der Produktmix seitdem nicht mehr so stark verändert. Gartner-Experte Butler zufolge machen Blades zwar heute nur rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes bei Server-Hardware aus. Er vermutet aber, dass sie ihren Siegeszug stetig fortsetzen und möglicherweise in zehn Jahren das ganze Feld für sich einnehmen, selbst wenn sie dann vielleicht nicht mehr Blades genannt würden.