Die Vertriebswege
Lenovo will mit der neuen Geräteklasse weiterhin sämtliche Vertriebskanäle - stationärer Vertrieb wie auch Internethandel bedienen. Asus setzt ebenfalls auf die breite Masse: "Wir flankieren die Markteinführung im zweiten Halbjahr mit der größten Werbekampagne in der Asus-Geschichte "Auf der Suche nach dem Unglaublichen". Sie soll Consumer verstärkt zum Kauf von innovativen Premium-Notebooks wie dem Zenbook anregen. Maßgeschneidert für sämtliche Vertriebskanäle stehen unterschiedliche Verkaufspakete zur Verfügung. Insbesondere eine hohe Beratungskompetenz eröffnet dem Fachhandel eine große Chance für erfolgreiche Abverkäufe", erklärt Asus-Manager Musemic den Plan.
Toshiba will ebenfalls den gewohnten Weg gehen. Mitte November soll das erste Modell der Satellite-Z830-Serie im deutschen Markt verfügbar und für den Fachhandel bei den Toshiba-Distributoren erhältlich sein. Acer dagegen wird die Modelle erst in den nächsten Wochen bei den autorisierten Acer-Distributionspartnern platzieren. Die ersten Geräte der Acer-Aspire S3-Serie sind bereits seit zwei Wochen im Markt.
"Wir unterscheiden zwischen den verschiedenen Kanälen. Online sprechen die Geräte sicher vorwiegend technisch affine Kunden an, die sich im Vorfeld bereits über die Geräte und die Technologien informiert haben. In den Flächenmärkten begeistern die Geräte schon aufgrund ihrer Optik: Das stylische Design sowie der ultraschlanke Formfaktor stechen sofort ins Auge, und das sehr geringe Gewicht macht die Geräte zu perfekten mobilen Begleitern. Gerade Fachhändler können hier mit ihrer Beratungskompetenz punkten. Wenn sie das Konzept und die Vorteile der Ultrabooks inklusive Instant-On und Instant-Connect ausführlich erläutern, werden sie die Kunden leicht überzeugen", ergänzt Acer-Managerin Böckelmann.
Alles in allem ist es mit Sicherheit nicht einfach, für die Hersteller, den Fokus auf klar definierte Zielgruppen zu legen. Eine neue Geräteklasse will erst einmal von den Anwendern erkundet werden, und die Hersteller müssen Erfahrungen sammeln. (bw)
Meinung der Redakteurin
Sexy wie Apples MacBook Air und schnell wie das iPad: So soll sich die neue Geräteklasse Ultrabook in spätestens zwei Jahren darstellen. Ein mobiles Gerät also, das die Kunden dem Händler aus der Hand reißen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Intels Phase eins der Ultrabook-Strategie ist gerade erst angelaufen. Händlern, die bereits in diesem frühen Stadium auf den Zug aufspringen möchten, geben die Hersteller Argumente an die Hand, die nichts mit Technik zu tun haben. Es geht um Design und Anwendererlebnis.
Ultrabooks werden nicht nur in den Verkaufsregalen die Blicke der Kunden auf sich ziehen, sondern auch durch ihre Schnelligkeit punkten. Dass sich hinter einem sekundenschnellen Windows-Start Intels Rapid-Start-Technologie verbirgt und dass das System ultraschnell auf Daten zugreift, weil es statt einer HDD eine SSD als Datenspeicher nutzt, sollte die meisten Kunden nach der Demonstration nicht mehr interessieren. Und Tatsachen, wie zum Beispiel ein fehlendes optisches Laufwerk, lassen sich wegargumentieren (hat Apple auch nicht).
Nicht wegargumentieren lässt sich dagegen der Preis. Der Fachhandel muss den Kunden bis zu dieser Frage mit den emotionalen Argumenten so überzeugt haben, dass er kein Zurück mehr kennt. Und, liebe Hersteller: Überzeugend argumentieren lässt sich nur von Mensch zu Mensch und weniger vor dem Retail-Regal oder im Online-Shop. BW