Gegenüber 2011 ist der Umsatz von T-Systems im zweiten Quartal gesunken. Rüdiger Spies von IDC spricht von Preisdruck und dem Ende der großen Deals.
von Christiane Pütter, CIO
Telekom-Chef René Obermann gibt sich optimistisch: Das zweite Quartal 2012 kennzeichne "ein erfreulicher Trend beim Abschluss von Neuverträgen" für die Telekom-Tochter T-Systems. Konkret spricht Obermann von zwei Deals, einem mit dem britischen Energiekonzern BP und einem mit dem Industriekonzern Georg Fischer aus der Schweiz.
Insgesamt kann Obermann mit den Zahlen von T-Systems nicht wirklich zufrieden sein. Der Umsatz liegt im zweiten Quartal bei 2,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 1,3 Prozent, der externe Umsatz sank um 1,5 Prozent. "Der externe Umsatz muss mehr werden", sagte der Telekom-Vorstandsvorsitzende denn auch bei der Vorstellung der Zahlen.
Spies: "Die Zeit der großen Deals ist vorbei"
IDC-Analyst Ruediger Spies sieht die beiden Deals allerdings nicht als Trendwende auf einem durch Wettbewerb und Preisdruck geprägten Markt. "Die Outsourcing-Szene steht unter Druck", sagte Spies gegenüber CIO.de. Seine Einschätzung: "Die Zeit der großen Deals ist vorbei. So kaufen die Kunden heute nicht mehr."
Nicht zuletzt steht sich das Unternehmen nach Ansicht von Spies auch selbst im Weg - T-Systems wie auch der Mutterkonzern Telekom können die Herkunft als Staatsbetrieb nicht verleugnen. Genau daran will das Unternehmen aber arbeiten. Bereits im Herbst vorigen Jahres kündigten die Bonner an, die interne IT der Telekom zu T-Systems zu verschieben. Dort soll ein Ressort "Telekom-IT" entstehen. Es verfügt über rund 8.700 Mitarbeiter.