Was taugt Nokias erstes Windows Phone?

Nokia Lumia 800 im Test



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Reifer dank Mango

Über das Betriebssystem selbst muss man nicht viele Worte verlieren: Zwar hat Microsoft mit seinem Mango-Update zahlreiche Schwachpunkte ausgebessert, dennoch handelt es sich noch immer um eine junge Plattform mit ihren Höhen und Tiefen. Insbesonders im Enterprise-Umfeld fehlt Windows Phone noch die nötige Reife, vermisst werden hier vor allem die vielfältigen Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen, wie sie das Vorgängersystem Windows Mobile bot. Was die Benutzerführung anbelangt, lässt sich Windows Phone deutlich intuitiver bedienen wie der Vorgänger oder auch Symbian.

Nicht zu übersehen ist allerdings, dass Microsoft auch bei der Gestaltung seines Mobile-Betriebssystems nicht die anderen Bereiche aus dem Auge verloren hat und diese entsprechend promotet. Dabei ist die enge Verknüpfung mit Bing als Suchmaschine oder Xbox 360 im Bereich Spiele noch zu tolerieren. Problematischer wird es jedoch, wenn das System nach der geforderten Eingabe der Windows Live ID ungefragt Inhalte aus dem Hotmail- oder Windows-Live-Konto mit dem Gerät synchronisiert oder man mit Version 7.5 plötzlich keine Office 97-2003-Dokumente mehr bearbeiten kann.

Ältere Office-Version? Pech gehabt!
Ältere Office-Version? Pech gehabt!

Ansonsten hat Windows Phone sicher mehr Beachtung verdient, als es aktuell bei unter zwei Prozent Marktanteil der Fall ist. Die Metro-Benutzeroberfläche mit ihren Live-Tiles auf dem Startbildschirm und den locker gestalteten Themen-Hubs mag zwar nicht jedermanns Geschmack treffen, stellt aber dennoch eine gelungene Alternative zu iOS und Android dar. Leider ist das System auch nach einem Jahr noch nicht voll bei Anwendern und Entwicklern angekommen. Zwar finden sich im Windows Marketplace for Mobile inzwischen 40.000 Apps. Die Auswahl ist allerdings eingeschränkt und manche Apps sind sogar richtig teuer. Auffällig ist auch, dass nur wenig Anwendungen an das Metro-Design angepasst sind - ein Zeichen, dass sie nicht extra und aufwendig für Windows Phone entwickelt, sondern einfach auf die Plattform portiert wurden.

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