Als erstes Ergebnis einer breit angelegten Partnerschaft mit Microsoft hat der finnische Handy-Riese Nokia nach nicht einmal neun Monaten sein erstes Windows Phone, laut Nokia-CEO Stephen Elop das erste Windows Phone, auf den Markt gebracht. Ein Schnellschuss oder der große Wurf? Die COMPUTERWOCHE hat sich das Nokia Lumia 800 genauer angeschaut.
Der erste Eindruck
Falls beim Handy-Kauf der erste Eindruck der Entscheidende ist, kann das Nokia Lumia 800 hier voll punkten. Das Gerät hebt sich mit seinem aus schwarzem, cyan- oder magenta-farbenen Polycarbonat gefrästen Unibody-Gehäuse von der Masse an iPhone-Klonen ab. Wäre nicht das hierzulande wenig bekannte Meego-Gerät "Nokia N9" könnte man fast von einem einmaligen Design sprechen: Die Vorderseite besteht fast vollständig aus dem leicht gewölbten Bildschirm aus Gorilla-Glas, physische Tasten fehlen völlig. Auf der Rückseite sitzt mittig in einer Chromblende angebracht die 8-Megapixel-Kamera von Carl Zeiss samt Doppel-LED-Blitz. Einen Akkudeckel sucht man vergeblich, der Akku ist fest verbaut. Mit seinen Abmessungen von 116 mal 61,2 Millimeter liegt das Smartphone auch gut in der Hand, auch die Dicke von 12,1 Millimetern stört nicht.
Den hochwertigen Eindruck trüben indes die seitlich angebrachten Tasten für Lautstärke, Ein/Aus und Kamera. Diese sind nicht nur scharfkantig, sondern ragen zudem noch gefährlich weit aus dem Gehäuse heraus. Auch Nokia scheint dieses Defizit - wenn auch zu spät - erkannt zu haben, weshalb dem Lumia 800 eine kostenlose Schutzhülle aus Gummi beiliegt. Auf diese Weise sind Jackentaschen oder die Tasten selbst vor Unfällen gefeit, das Smartphone verliert aber viel von seiner Eleganz.
Nicht ganz problemlos ist auch der mehr oder weniger ausgeklügelte Verschlussmechanismus auf der Oberseite. So muss man zum Einlegen der Micro-SIM-Karte erst kompliziert die Klappblende über dem Micro-USB-Slot öffnen und dann den Riegel für die Micro-SIM-Karte zur Seite schieben. Weigert sich der darunter sitzende Kartenhalter nach dem Einlegen in seine Ausgangsposition zurückzukehren, wird dies nicht nur für ungelenke Redakteursfinger zu einer echten Herausforderung.