Steve Ballmer trimmt die Company auf Angriff

Neues aus dem Hause Microsoft

25.07.2008

Virtualisierung und ein neuer Collaboration-Kampf mit IBM

Ballmer war nicht allein zu dieser Analystenkonferenz gekommen. Ihn begleiteten hochrangige Microsoft-Manager. Etwa Kevin Turner, COO (Chief Operating Officer) und damit verantwortlich für das operative Geschäft.

Turner kündigte an, dass das Management-Werkzeug für die Virtualisierung von Betriebssystemen, der "Virtual Machine Manager" (VMM), bereits in diesem September ausgeliefert werden soll. Bislang hatte Microsoft dessen Marktreife für das vierte Quartal dieses Jahres in Aussicht gestellt. So hat Microsoft zwar sein Versprechen, das Tool werde spätestens 60 Tage nach dem Markteintritt der Virtualisierungs-Software "Hyper-V", verfügbar sein, nicht gehalten, doch angesichts anderer Auslieferungsverzögerungen Microsofts kann man sagen, dass die Redmonder eigentlich in der Zeit geblieben sind.

Bei dem großen Thema Virtualisierung möchte Microsoft eine bedeutende Rolle spielen.
Bei dem großen Thema Virtualisierung möchte Microsoft eine bedeutende Rolle spielen.
Foto: IDC

Mit "VMM" verspricht Microsoft, virtuelle Maschinen managen zu können. Diese Funktionalität soll sich auch auf Konkurrenzprodukte von VMware und Citrix/Xen erstrecken. "Wir werden Kunden, die in andere Hard- und Software-Techniken investiert haben, die Möglichkeit geben, diese und unsere zugleich zu verwalten", versprach Turner. Er bezeichnete diese Option als "strategisch wichtig" für Microsofts Aufholjagd im Segment Virtualisierung.

Das Softwarewerkzeug werde als Add-on zu dem "Windows Server 2008" verkauft. Es setzt diesen voraus, nicht aber die aktuelle Management-Suite SMSE (System Center Server Management Suite Enterprise), die seit vergangenem Jahr erhältlich ist. Ebenso wenig sei die vielfach kritisierte "Software Assurance Maintenance"-Lizenz notwendig, um VMM einsetzen zu können. Der Preis für das Stand-alone-Produkt dürfte bei ab 1.100 Dollar pro Jahr liegen.

Turner sprach des Weiteren über die Bemühungen seines Hauses, dem Erzrivalen IBM Notes-Kunden abspenstig zu machen. Er sagte, Microsoft habe sich zum Ziel gesetzt, im laufenden Fiskaljahr (Ende: 30. Juni 2009) rund fünf Millionen Notes-Nutzer zum Umstieg auf Exchange sowie Sharepoint zu bewegen. Sein Unternehmen habe in den vergangenen zwei Jahren rund acht Millionen Lizenzen in Notes-Umgebungen verkauft - diese Zahl wünsche Microsoft noch zu übertreffen.

Der Kampf um Groupware-Kunden dürfte also noch härter werden, zumal IBM mit seiner Software "Quickr Content Integrator" ein Migrationstool anbietet, das geeignet ist, in Unternehmen massenhaft Sharepoint-Nutzer auf das Teamarbeitstool ("Collaboration") "Quickr" umzuleiten.

IBM erklärte dazu, dass ein Drittel der Neukunden, die es für seine Softwareplattform "Sametime" gewinnen konnte, Exchange-Kunden waren. Darüber hinaus habe das Geschäft mit Notes allein im letzten Jahr um neun Prozent zugenommen, im ersten Quartal 2008 sogar um 17 Prozent, lautete die Auskunft IBMs gegenüber ChannelPartner.

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