Unified Computing
Mit der Virtualisierungslösung "Unified Computing Systems" (UCS) betritt Cisco nicht nur Neuland, sondern hat sich binnen kürzester Zeit den Zorn etablierter IT-Anbieter, darunter den der IT-Riesen IBM und Hewlett-Packard, zugezogen. Das bestätigte Wendy Mars, Director Unified Computing System Cisco Europe, gegenüber der Presse. "Es ist ein neuer Markt und wir wissen, dass wir mit einigen Partnern" -darunter eben die beiden Serveranbieter - "in Wettbewerb treten." Mars zufolge sei das bei "neuen Märkten" unvermeidlich, so dass man sich bei Cisco nicht der Illusion hingebe, geräuschlos in den Virtualisierungs- und in der Folge auch Cloud-Markt eintreten zu können.
Doch man wolle die die seit fünf Jahren entwickelten, von allerhand Patenten begleiteten Serverlösung gewiss nicht verstecken. Im Gegenteil: Der weltweite Markt, der Mars zufolge bis zu 85 Milliarden Dollar Umsatz verspricht, sei genau untersucht worden - und für überaus interessant befunden worden. "Cisco ist ein anerkannter Innovator, wir haben Technologie-Partnerschaften mit wichtigen Anbietern geschlossen und wir können ein Strategie anbieten, die exakt der Entwicklung dieses Marktes folgt", warb Mars.
Zwar hatte Cisco außer diversen Powerpoint-Folien, darunter ein Preisvergleich seiner Lösung mit einem "Legacy-Anbieter", bekannt auch als Big Blue, nichts Handfestes nach Hannover gebracht, was künftig in Unternehmen Einzug halten soll, doch soviel steht fest: Der boomende Virtualisierungsmarkt steht bei Cisco ab sofort im Fokus.
Wie genau, erläuterte Bernd Heinrichs, Managing Director Partner und Allianzen bei Cisco Deutschland, gegenüber ChannelPartner. Das Unternehmen werde am Anfang mit "wenigen etablierten ausgewählten Partnern", insbesondere die Integratoren T-Systems und Computacenter, den Markt angehen. Heinrich sprach von drei bis fünf Partnern in den nächsten zwei Jahren.
Gleichzeitig setze Cisco auf "Partner-Erziehung". Für "dieses schwierige Thema" werde Cisco ein Team bilden, das nach und nach für die Ausbildung von Partnern sorge. Längerfristig plane der Netzwerker, das alle zertifizierten Partner die Themen Virtualisierung und Firmen-Clouds beherrschen.
Die Frage, ob dies nicht zu einer deutlich veränderten Partnerlandschaft führen müsse, bejahte Heinrichs eindeutig. Er sprach sogar von einer sich "komplett verändernden Partnerlandschaft" - was in Vorwegnahme Cisco selbst jetzt bereits veranlasst, sich hausintern umzustrukturieren.
Damit zeige Cisco an, wohin für die gewiss nicht beschäftigungslosen Partner die Reise gehe: in das Herz der Unternehmens-IT. "Mit weniger, aber den richtigen Partner", sagte Henrichs. Das blieb Partnern nicht verborgen, weshalb sie das Networking zu allerhand Diskussionen über ihre Zukunft nutzten. Und feststellten, alle, Cisco und sie selber, müssten sich noch mehr als bisher ins Zeug legen. (wl)