Gravis-Filialnetz wird ausgebaut
Mit dem im Mobilcom-Geschäft vorhandenen Schwung macht sich Kluske nun auch an den Ausbau des Filialnetzes der neuen Konzerntochter Gravis. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass der Apple-Händler – nicht zuletzt aufgrund eigener Initiativen des Markenherstellers im Store- und Online-Bereich – in den letzten Jahren eher stagnierte. Nun wurde das Filialnetz von Gravis im laufenden Jahr bereits von 28 auf 34 Geschäfte ausgebaut, u.a. mit prestigeträchtigen Neueröffnungen in Heidelberg, Berlin-Mitte, Hildesheim und Neu-Isenburg. 2014 soll die Expansion und Lagenoptimierung weiter fortgesetzt werden.
Zur Umsatzentwicklung einzelner Geschäftseinheiten macht Freenet keine Angaben, doch räumt Kluske ein, dass das Umfeld für Gravis „nicht total einfach ist“. Für einen Schub bei der Handelskette will der neue Eigner zum einen durch eine Abkehr von der kompletten Fixierung auf Apple sorgen und bietet inzwischen in den Filialen auch Produkte der ähnlich im Trend liegenden Hersteller Sony und Samsung an. Zudem werden in die Gravis-Geschäfte auch DSL- und Mobilfunk-Verträge sowie Digital Lifestyle Services aus dem Mobilcom-Angebot integriert. Ob der „Apple-Händler“ dadurch vielfältiger oder doch eher beliebiger wird, ist Ansichtssache. Mobilcom-Chef Kluske strebt für Gravis jedenfalls eine neue Positionierung an: „Unser Ziel ist es, digitales Leben jedem möglich zu machen.“ Auch wenn das Produktsortiment nicht mehr herstellerbeschränkt sei, wolle Gravis sich bei Beratung und Service auch künftig am Niveau der Apple Stores orientieren.
Ergänzende Funktion für das Online-Geschäft
Wie bei Mobilcom will Kluske damit auch bei Gravis ein klares Hauptaugenmerk auf den stationären Handel legen. Das Online-Geschäft soll zwar ausgebaut werden, allerdings nur in Ergänzung zum den bestehenden Filialen. „Wir wollen Online verbessern, sehen uns aber grundsätzlich gut aufgestellt“, so der Mobilcom-Chef. „Das bestätigt übrigens das Beispiel Cyberport, die online in einem ähnlichen Bereich unterwegs sind, wie Gravis. Auch dort erkennt man, das stationäre Anlaufstellen für den Geschäftserfolg wichtig sind.“
Dass Freenet Anfang 2013 eine Mehrheit bei dem Online-Spezialisten Motion TM übernahm, ist laut Kluske keine Richtungsänderung in der E-Commerce-Strategie. „Das Unternehmen kann Mobilcom und Gravis dabei helfen, Online als Filialergänzung auszubauen. Aber in erster Linie wird Motion TM sein reines Online-Geschäft weiterhin eigenständig vorantreiben.“ (mh)