Trotz schwierigem zweiten Quartal

Media-Saturn setzt starkes Online-Wachstum fort

01.08.2013

Teure Kampfansage an den Online-Wettbewerb

Der Halbjahresbericht der Metro unterstreicht einmal mehr, dass Media-Saturn sein Zögern im E-Commerce-Geschäft aufgegeben hat und heute alles daran setzt, um gegen die Online-Konkurrenz wettbewerbsfähig zu sein – sowohl im direkten Vergleich, wie auch mit den stationären Preisen. Dass dieser Aufholkurs nicht ganz billig ist, versteht sich von selbst. So lag das EBIT von Media-Saturn im ersten Halbjahr bei minus 104 Millionen Euro. Den im Vorjahreszeitraum verbuchten Verlust von 79 Millionen Euro steigerte die Retail-Kette damit noch einmal deutlich. Neben geringeren Werbekostenzuschüssen macht die Metro-Führung dafür vor allem „Preisinvestitionen zur Gewinnung von Marktanteilen“ – sprich: Preisanpassungen an das im Online-Handel übliche Niveau – verantwortlich.

Europas größer Elektronik-Retailer steht damit vor einer anspruchsvollen Aufgabe: Auf der einen Seite will man den Anschluss an die Preisentwicklung im Netz nicht verlieren, auf der anderen Seite hat man es mit einer deutlich höheren Kostenstruktur als die reinen Online-Händler zu tun. Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass Media-Saturn nicht auf bewährte Rezepte verzichten will und für die Hinzugewinnung von Marktanteilen weiterhin auf den Ausbau des Filialnetzes setzt.

Kein Ende beim Filialausbau absehbar

Wie das Unternehmen mitteilt, betrugen die Investitionen in das Filialnetz im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 105 Millionen Euro. Von Januar bis Juni 2013 wurden 14 Elektrofachmärkte eröffnet, davon 5 in der Türkei, 3 in Russland, 2 in Polen und jeweils ein Markt in Deutschland, Spanien, den Niederlanden und Schweden. Geschlossen wurden dagegen neben den 7 Pilot-Märkten in China in Spanien 4 Standorte sowie in der Schweiz ein Standort. Ein Umdenken hin zu einer Flächenkonsolidierung ist nicht in Sicht: So kündigte Media-Saturn-COO Wolfgang Kirsch vor einigen Tagen in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" für die nächsten Jahre die Eröffnung von jeweils 10 neuen Märkten an. (mh)

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