Fakt 3: Dateisystem und Kommandos
Windows-Nutzer fühlen sich in der Regel im Dateisystem eines Linux-Rechners sofort daheim: Es ist ähnlich hierarchisch aufgebaut, wie es auch auf den Windows-Systemen der Fall ist und unterteilt sich grundsätzlich in Dateien und Verzeichnisse. Das Stammverzeichnis eines Rechners, das Root-Directory, wird mit dem Zeichen "/", das auch als Trennzeichen zwischen den Verzeichnissen dient. Damit kann der Pfad zum Standardverzeichnis eines Nutzers dann so aussehen:
/home/Nutzer
Wichtiger Unterschied zu den Windows-Systemen: Das Konzept der Laufwerksbuchstaben gibt es unter Unix/Linux nicht. Wer auf seinem Linux-System eine grafische Oberfläche betreibt, findet dort aber auch zumeist einen Dateimanager, der ihm das Dateisystem in der entsprechenden Form darstellt. Auf der Kommandozeile muss er hingegen die entsprechenden Kommandos einsetzen. Zum Anzeigen der Dateien ist dies der Befehl "ls", der im Prinzip dem bekannten "dir"-Kommando der Windows-Systeme entspricht, aber weitaus vielfältigere Möglichkeiten birgt. Ein einfacher Aufruf von "ls" zeigt nämlich einfach nur die Dateien an, die im aktuellen Verzeichnis zu finden sind - ohne weitere Informationen. Wer wirklich alle Dateien eines Verzeichnisses sehen will, muss den Befehl mit entsprechenden Parametern starten. Ein Beispiel dafür ist der folgende Aufruf:
ls -la
So zeigt der Befehl alle (Parameter "a" für "all") Dateien und Verzeichnis in ihrer ausführlichen Form (Parameter "l" für "long") an. Dieser Befehl zeigt auch gleich die grundsätzlich Form eines Kommandoaufrufs: Alle Linux-Shells und damit auch die "bash" unterscheiden zwischen Groß- und Kleinschreibung und Linux-Kommandos werden immer klein geschrieben. Parameter werden durch ein Leerzeichen vom eigentlichen Kommando abgesetzt und durch einen, manchmal auch zwei Striche eingeleitet. Dabei können mehrere Parameter zusammen geschrieben werden wie im Beispiel, aber auch in der folgenden Form übergeben werden:
ls -l -a