Test

iWork 09 - die etwas andere Office-Suite

05.03.2009
Von Peer Sonne

Zwei in Eins - Pages

Pages ist nicht nur eine Textverarbeitung. Deshalb unterscheidet Apple auch bei der Vorlagenauswahl zwischen rein textorientierten Dokumenten und layouteten Schablonen, wie etwa Flyern, Broschüren oder Visitenkarten. Während bei Textverarbeitungsdokumenten der Inhalt als Fließtext dargestellt wird, der gegebenenfalls von einzelnen Grafiken oder Tabellen aufgelockert ist, sind die Seitenlayouts in Pages komplett blockorientiert gestaltet.

Für all jene, die sich wie Hemingway fühlen und nur an einer Remington-Schreibmaschine kreativ sein können, bietet Pages einen neuen Darstellungsmodus. Hinter "Vollbild" versteckt sich eine Ansicht, in der sämtliche Bedienungselemente ausgeblendet werden. Der Hintergrund ist schwarz. Das Papier weiß. Das einzige, was zum perfekten Schreibmaschinen-Gefühl noch fehlte, wäre der Ton des Anschlags. Praktischerweise werden Seitenangaben sowie die Anzahl der Wörter am unteren Rand dargestellt. Weitere Informationen fehlen gänzlich. Mit der Esc-Taste gelangt man zurück zur Normalansicht. Will man hingegen nur ein wenig an der Schriftart oder sonstigen Formatierung ändern, reicht es, die Maus an den oberen Bildschirmrand zu bewegen, um das Menü und die Formatierungsleiste einzublenden.

Ebenfalls weniger für Layouter als Autoren gedacht ist die Gliederungsfunktion, die in Word bereits seit der ersten Version enthalten ist. Hiermit lassen sich Texte hierarchisch mit Überschriften in Ebenen unterteilen. Die einzelnen Abschnitte kann Pages nun auch ein- und ausklappen und auf diese Weise auch leicht Abschnitte per Drag-and-drop umstrukturieren. Um das Ganze abzurunden, ist auch bei den Vorlagen eine neue Kategorie namens "Gliederungen" vorhanden, in der bereits sechs unterschiedliche Arten der Ebenennummerierung vorformatiert sind.

Mit Metall und Granit führt Apple neue Oberflächentexturen für Diagramme in allen iWork-Anwendungen ein.
Mit Metall und Granit führt Apple neue Oberflächentexturen für Diagramme in allen iWork-Anwendungen ein.
In der Vollbild-Anzeige kann man am linken Bildrand eine Seitenvorschau einblenden.
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Die jedoch größte Neuerung ist, dass sich die Serienbrieffunktion endlich nicht mehr nur auf das Adressbuch als Datenlieferant beschränkt. Stattdessen können auch Numbers-Tabellen verwendet werden, um beispielsweise Inventurlisten oder Kataloge aus einer Datenbank zu erstellen. Im Gegensatz zur Einbindung von Excel-Tabellen in Word ist die Verknüpfung bei iWork restriktiver. So müssen die Tabellen speziell formatiert sein, damit Pages sie erkennt. Der Grund dafür ist, dass die Bedienung der Pages-Serienbrieffunktion um ein Vielfaches leichter und intuitiver ist als bei Microsofts Pendant. Dafür muss man auf die Flexibilität verzichten, SQL-Datenbanken und andere Datenquellen als Adresslieferant nutzen zu können.

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