Der Apfel, die Mac-Attacke
Im Jahr 1978 wurde die junge Computerfirma Apple Computer zwei Jahre alt und hatte bereits Mühe, die eigene Marke und die Corporate Identity zu etablieren. Schlimmer noch, die Störenfriede waren ein Quartett, das Steve Jobs wegen seiner Musik verehrte: The Beatles.
Die als „Fab Four“ bekannten Musiker, die ihr Unternehmen Apple Corps Ltd. im Jahr 1968 als Managementunternehmen gegründet hatten, um ihre Geschäfte international zu überwachen, waren der Ansicht, dass der Name und die Tätigkeiten des Unternehmens Apple Computer dem eigenen viel zu ähnlich seien. Deshalb verklagte die Apple Corps Ltd. das Unternehmen Apple Computer. Der Streit konnte im Jahr 1981 beigelegt werden – aber die nächste Klage folgte schon im Jahr 1986, weil die Computer von Apple sich immer mehr auch auf die Musik ausrichteten. Dieser neuerliche Streit konnte schließlich 1991 entschieden werden.
Doch ein Ende war nicht in Sicht. 2003 verklagt Apple Corps Ltd. Apple Computer erneut – diese waren mit ihrem iTunes Music Store mittlerweile im großen Stil ins Musikgeschäft eingestiegen. Im Jahr 2007 schlossen die beiden Unternehmen schließlich wieder Frieden – diesmal offensichtlich dauerhaft. Man sagt, dass die Einigung die noch lebenden Beatles-Mitglieder nicht gerade ärmer gemacht habe.
Das einzige Zeichen einer wirklich harmonischen Beziehung zwischen Apple und den Beatles wäre nach Ansicht der meisten Musikliebhaber und/oder Computerfreaks sicher, dass man die Alben der ursprünglich vier Musiker im iTunes Store kaufen kann. Doch zumindest das ist nicht der Fall.
Die Mac-Attacke
Ein früher Mitarbeiter von Apple, Jef Raskin, hatte einen Lieblingsapfel, den sogenannten McIntosh. Weil das aber auch der Name eines Herstellers von Highend-Audiogeräten war, verlieh er dem neuen Computer, den er maßgeblich mitentwickelte, den absichtlich falsch geschriebenen Codenamen Macintosh. Er glaubte damit jedes markenrechtliche Problem umgehen zu können.
Da lag er aber falsch: Die Leute von McIntosh waren nicht begeistert, dass es plötzlich einen Computer gab, dessen Name ganz ähnlich klang wie der der eigenen Lautsprecher. Da nützte auch ein Brief von Steve Jobs nichts: "Wir haben uns sehr an den Namen Macintosh gewöhnt. Ähnlich wie ein eigenes Kind, hat unser Produkt eine ganz bestimmte Persönlichkeit entwickelt." Laut dem Apple-Historiker Owen Linzmayer konnten sich die Computer-Firma und das Audio-Unternehmen 1983 einigen. Apple zahlte dafür, dass der Name Macintosh uneingeschränkt verwendet werden konnte – wie viel genau gezahlt wurde, ist bis heute ein Geheimnis. Immerhin gibt es beide Unternehmen noch heute.