Realtech: SAP geht immer
"Wenn jemand als SAP-Berater gut arbeitet und sich bei den Kunden nützlich macht, hat er bei Realtech einen sehr sicheren Job", sagt Personalleiterin Nicole Mamier. Das Walldorfer Unternehmen beschäftigt in Deutschland etwa 230 Mitarbeiter, davon zirka 100 SAP-Berater und ungefähr 20 andere IT-Berater. 30 bis 40 neue IT-Berater sollen dieses Jahr hinzukommen. Für die Management-Beratung hat Realtech viele gute Kandidaten. Mühsamer kann sich die Suche gestalten, wenn es um technische SAP-Spezialthemen geht. Viele Realtech-Berater haben Wirtschaftsinformatik studiert. Wichtiger findet Nicole Mamier aber "Persönlichkeit und Beraterkompetenz". Wer sie mitbringe, könne manche fachlichen Kenntnisse auch nachholen.
Etwa 30 Prozent der neuen IT-Berater sollen Einsteiger sein. Im Mai können Studenten und Absolventen auf drei Sundowner Cruises, das sind abendliche Bootsfahrten in Heidelberg, Hamburg und Düsseldorf, das Unternehmen kennen lernen und sich über den Beraterberuf informieren. Das Besondere an Realtech sei das kollegiale Netz, wirbt Nicole Mamier: "Hier gibt es keine Ellbogenkultur und kein Informationshorten, sondern jeder kann sich auf die Hilfsbereitschaft der anderen verlassen. Das bestätigen uns alle hier."
Arvato: Tochter mit Freiheiten
Der Systemintegrator Arvato Systems Technologies ist eine Bertelsmann-Tochter. Geschäftsführer Matthias Moeller sieht darin nur Vorteile: "Wir haben zwar den großen Konzern im Rücken, können aber im Alltag in eigener Regie unsere unternehmerische Verantwortung wahrnehmen." Mitarbeiter, die gerne Eigeninitiative entfalteten und Verantwortung übernähmen, seien hier richtig.
Zu den bekannten Kunden des IT-Dienstleisters zählen Vattenfall, die Maritim Hotels, Hitachi und dpa Information Services. Arvato Systems Technologies hat etwa 600 Mitarbeiter, die fast alle als IT-Experten direkt für Kunden im deutschsprachigen Raum arbeiten, und zwar zu etwa 30 Prozent für große Konzerne auf dem Dax-Level, zu etwa 70 Prozent für gehobene Mittelständler. Moeller will kräftig wachsen: "Zurzeit suchen wir etwa 200 IT-Berater, Projektleiter und IT-Architekten. Gesucht werden zum Beispiel Projektleiter, die sich mit Sharepoint und anderen Microsoft-Tools auskennen, und Microsoft-CRM-Berater." Ebenfalls gefahndet werde nach SAP-kundigen Projektleitern und branchenspezifisch nach Beratern für Versorgungswirtschaft und Medien. Gerne würde man die Mitarbeiterinnen-Quote verbessern.
DV-Ratio: Interne Unternehmer
Auf seiner Website schreibt DV-Ratio 31 feste Stellen und seit Anfang März 36 Projekte für freiberufliche IT-Experten aus. Für einen festen Job gesucht werden zum Beispiel ein Senior-Berater Banken-IT & Banken-Prozesse, ein Hardware-Engineer Bibliothekenaufbau und ein Softwareentwickler zur XML-Datenverarbeitung. In den Projekten werden unter anderem ein Projekt-Manager im Automotive-Umfeld, ein C++-Entwickler und ein Oracle-Entwickler für ein ERP-System gebraucht. Die Mischung aus angestellten und und freien IT-Beratern gehört bei DV-Ratio zum Geschäftsmodell. Auch die Festen sollen "Unternehmer im Unternehmen sein und die Vorteile von Angestellten und Freiberuflern verbinden", wünscht sich Vorstand Trudbert Vetter. Die Vergütung ist leistungsbezogen, die Handlungsspielräume der einzelnen Berater seien groß.
DV-Ratio sitzt in München und vier anderen deutschen Städten, seit 2008 in Schaffhausen und seit 2010 in Wien. An der Universität Hamburg fördert das Unternehmen den Master-Studiengang "IT-Management und Consulting". Vetter will begabte Studenten kennen lernen: "Wenn man über Jobbörsen nach IT-Beratern sucht, sind die Erfolgschancen relativ gering. Wichtiger sind persönliche Netzwerke, Kontakte und Empfehlungen."
- 1. Lassen Sie sich von Kollegen empfehlen
Eine Empfehlung von Seiten Ihrer Kollegen und Geschäftspartner hebt nicht nur Ihre Stärken hervor sondern zeigt auch, dass Sie ein geschätzter Mitarbeiter sind. Als Führungskraft können Empfehlungen der Mitarbeiter zum Beispiel Ihre Führungsqualitäten unterstreichen. LinkedIn gibt Ihnen die Möglichkeit, ganz einfach andere Mitglieder in Form eines kurzen Texts auf dem Profil des jeweiligen Kontakts <b>weiterzuempfehlen</b>. - 2. Schauen Sie nach, wo Menschen mit ähnlichen Qualifikationen arbeiten
Suchen Sie nach Unternehmen, die Personen mit ähnlichen Qualifikationen einstellen. Wenn Sie zum Beispiel ein Webentwickler in Hamburg sind, suchen Sie anhand der <b>Postleitzahlen und Stichwörter</b> (JavaScript, XHTML etc.) nach Personen mit LinkedIn Profilen in Ihrer Umgebung. Hieran können Sie sich orientieren und ein Gespür dafür entwickeln, welche Unternehmen ein Interesse an Personal haben, die Ihren Qualifikationen entsprechen. - 3. Recherchieren Sie, wo die Angestellten eines Unternehmens vorher beschäftigt waren
Finden Sie heraus, wo Angestellte eines bestimmten Unternehmens vor ihrer jetzigen Stelle gearbeitet haben. Diese Informationen sind für Ihre Suche sehr hilfreich. Sie können so erfahren, auf welche Kriterien ein Unternehmen bei Neuanstellungen besonderen Wert legt. LinkedIn bietet hierfür eine <b>erweiterte Unternehmenssuche</b>. Auf den recherchierten Unternehmensprofilen können Sie den Werdegang der Angestellten nachverfolgen, bevor diese Ihre Arbeit bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber aufgenommen haben.<br /> Beispiel:<a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM vorher"</a> - 4. Finden Sie heraus, wohin die Angestellten eines Unternehmens wechseln
Die LinkedIn Unternehmensprofile (<b>"Unternehmenssuche"</b>) geben Ihnen auch darüber Auskunft, für welchen Arbeitgeber die Angestellten als nächstes arbeiten, nachdem sie ein Unternehmen verlassen haben. Diese Informationen können Sie wiederum nutzen, um weitere potenzielle Arbeitgeber zu erschließen.<br /> Beispiel: <a target="_blank" href="http://www.linkedin.com/companies/1009/IBM?csrfToken=ajax%3A3353221444473669875">"Laufbahn von Mitarbeitern bei IBM nachher"</a> - 5. Überprüfen Sie, ob ein Unternehmen momentan Arbeitskräfte einstellt
Unter der Rubrik <b>"Neue Mitarbeiter"</b> zeigen Ihnen die Unternehmensprofile auf LinkedIn Personen, die erst kürzlich eingestellt wurden. Mit diesen neuen Angestellten können Sie Kontakt aufnehmen und nach wertvollen Tipps fragen. Dazu können Sie den gesamten Werdegang einsehen und herausfinden, was sie für den Arbeitgeber so attraktiv gemacht hat. - 6. Nehmen Sie Kontakt mit Personalentscheidern auf
Jobbörsen auf Online-Businessnetzwerken bieten Ihnen neue Kontaktmöglichkeiten. Achten Sie bei den Kontaktpersonen zu den ausgeschriebenen Stellen besonders auf diejenigen Kontakte, die nicht mehr als zwei Beziehungen von Ihnen entfernt sind. Ideal wäre, wenn Sie jemanden kennen, der diejenige Person kennt, welche das Jobangebot aufgegeben hat. Tipp: Weniger als <b>zwei Personen</b> sollten Sie bei einer direkten Ansprache nicht von dem zuständigen Personalleiter trennen. Weitere Unternehmen, zu denen Sie über Kontakte verfügen, finden Sie unter "Unternehmen in Ihrem Netzwerk" auf Ihrem LinkedIn <b>Stellenmarkt</b>. - 7. Knüpfen Sie Kontakte mit dem richtigen Ansprechpartner für Personalfragen
Der beste Weg, um mit dem Personalleiter in Kontakt zu treten, führt über eine Person, die ihm <b>persönlich bekannt</b> ist. Verfügen Sie nicht über einen solchen Kontakt, können Sie LinkedIn dazu nutzen, jemanden innerhalb des Unternehmens zu finden, der für Sie den Kontakt herstellt. Erhält der Personalverantwortliche Ihre Bewerbung von einem seiner Kollegen, dann wird sie weitgehend auch beachtet. - 8. Lüften Sie geheime Qualifikationsanforderungen
Stellenanzeigen sagen nicht immer alles darüber aus, welche Qualifikationen der Personalverantwortliche für eine bestimmte Stelle tatsächlich sucht. Versuchen Sie über <b>Kontakte innerhalb des Unternehmens</b> einen Einblick darüber zu erhalten, was wirklich für diesen Job zählt. Über LinkedIn können Sie mit Hilfe der <b>Unternehmenssuche</b> herausfinden, welche Beziehungen Sie innnerhalb Ihres Netzwerks mit dem Unternehmen verknüpfen. Fehlen Ihnen diese Kontakte, dann sehen Sie sich die Profile derjenigen an, die in diesem Unternehmen arbeiten und ziehen Sie hieraus Schlüsse, welche Qualifikationen besonders gefragt sind. - 9. Steigen Sie bei Startups ein
Wenn Sie bei großen Unternehmen keinen Erfolg haben, ist es möglicherweise an der Zeit, es mit einem Startup zu probieren. Netzwerke wie LinkedIn erlauben eine <b>erweiterte Suche</b>, bei der Sie "Startup" als Stichwort eingeben können. Sie können die Suche im Weiteren auf bestimmte Branchen (Web 2.0, Biotechnologie, etc.) und Standorte einschränken. - 10. Bauen Sie sich Ihr Netzwerk auf, bevor Sie es tatsächlich brauchen
Ein letzter Tipp: Abgesehen von der wirtschaftlichen Lage und dem Verlauf Ihrer Karriere stellt ein starkes Netzwerk immer eine gute Basis für die Sicherheit Ihres Jobs dar. Warten Sie mit dem Aufbau Ihres Netzwerks deshalb nicht, bis die Zeiten sich zum Schlechten wenden. Der Schlüssel zu erfolgreicher Netzwerkarbeit ist nicht die Antwort auf die Frage, wen Sie kennen, sondern vielmehr <b>wer kennt Sie</b>. Und weiterhin gilt: Verschwenden Sie keine Zeit damit, sich zu fragen, was bestimmte Personen für Sie tun können, sondern bedenken Sie immer, was Sie für Ihre Kontakte leisten können.