2. Schritt: Die Planungsphase
Nun ist ein ausführlicher Projekt- und Zeitplan zu erstellen, der eine Pilot- und Testphase sowie eine sequentielle Abfolge der Migrationsschritte für die einzelnen Standorte enthält. Dazu gehört die Entwicklung einer Architektur für Lync 2013 mit entsprechender Berücksichtigung der veränderten Rahmenbedingungen von Microsoft. So unterstützt Lync 2013 zum Beispiel SQL-Server erst ab Version 2008 R2 und keine SQL Cluster mehr, um Hochverfügbarkeit zu gewährleisten. Die Datenspiegelung wird durch SQL Mirroring erreicht, was je nach Ausprägung eine erhöhte Serveranzahl und Komplexität erzeugt. Der Vorteil: Durch geschickte Verteilung der Mirror-Systeme kann die Hochverfügbarkeit jetzt auch über WAN-Strecken erfolgen. Waren bislang nach einem Serverabsturz nur noch rudimentäre Funktionen nutzbar wie einfache Telefonie, kriegt der Nutzer durch die Spiegelung auf zwei redundante Rechenzentren und ein optimiertes Backup-Pool-Konzept heute einen Ausfall praktisch nicht mehr mit.
Die Rollen der Server haben sich ebenfalls verändert. Audio und Video Conferencing sowie das Monitoring wanderten von bislang eigenständigen Servern auf den Front-End-Server. Zudem ist nun ein Office-Web-Application-Server erforderlich, um PowerPoint-Präsentationen in HTML 5 zu rendern, damit sie sich auf Mobilgeräten und dem neuen Lync-Client darstellen lassen. Und es gibt einen neuen DNS-Mechanismus, damit ein Lync-Client seinen Lync-Server findet. Auch die Lizenzierungskosten sind neu zu berechnen, da diese jetzt für die Enterprise- und die Standard-Edition einheitlich sind.
Es gibt weitere Softwareanforderungen: So bedarf es etwa Windows 7 oder 8 als Client-Betriebssystem aufgrund der fehlenden Unterstützung für Windows XP. Zudem haben Unternehmen die Lauffähigkeit sowie die Support-Angebote von Drittanbieterlösungen wie Gateways, Computer-Telefonie-Integration oder Add-Ons zu prüfen - ebenso die schärferen Hardwaresystemvoraussetzungen auf den Servern, Clients und den vernetzten Geräten wie Telefonen und Videokonferenzsystemen. Die eingesetzten Server sollten mindestens Sechs-Kern-Prozessoren und 32 GByte Arbeitsspeicher aufweisen, also die doppelte Leistung zur bisherigen Lync-Version. Beim Betriebssystem genügt zwar weiterhin Windows Server 2008 R2, Microsoft empfiehlt aber Windows Server 2012 aufgrund der höheren Netzwerkleistung und Virtualisierungsfunktionen.
3. Schritt: Implementierung der Serversoftware
Nachdem die erforderlichen Voraussetzungen für die Migration geschaffen wurden, folgt die Implementierung der Serversoftware von Microsoft Lync 2013. Hier sollte zuerst der Front-End-Server aufgespielt werden, da dieser der zentrale Bestandteil ist und die meisten Funktionen enthält. Anschließend folgen die weiteren Serverrollen sowie zusätzliche Anwendungen.