Kompatibilität mit vielen Systemen, nahtlose Verbindungen auch mit mobilen Geräten, eine hohe Skalierbarkeit: Microsoft Lync 2013 erfüllt zahlreiche Anforderungen, die Unternehmen an Unified-Communications-Lösungen (UC-Lösung) stellen. Wer davon profitieren möchte, muss bei der Migration verschiedene Schritte und Phasen beachten, damit ein reibungsloser Übergang sichergestellt werden kann.
Auch Unternehmen, die bereits die Vorgängerversion Microsoft Lync 2010 besitzen, können nicht einfach ein In-Place-Upgrade durchführen. Der Weg von Lync 2010 zu 2013 erfordert eine Side-by-Side-Migration, also den parallelen Aufbau einer komplett eigenen UC-Umgebung für die neue Version. Erst nach dem Umschalten der Mitarbeiter-Accounts lässt sich die bisherige Version deinstallieren. Von der Vorbereitung bis zum eigentlichen Produktivbetrieb verläuft die Migration idealerweise in sechs Schritten.
1. Schritt: Prüfung der Ausgangslage
Wie jede Migration beginnt auch diejenige zu Microsoft Lync 2013 mit dem Ermitteln des Status quo: Welche Nutzer setzen welche UC-Lösung ein, und welche Mitarbeiter sollten die Software erhalten? Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass die bisherigen UC-Lösungen auf einen einheitlichen Stand gebracht werden müssen. Wenn nämlich Office Communication Server 2007 R2 und Lync 2010 parallel betrieben werden, funktioniert die Umstellung auf Lync 2013 nicht. Die Altsysteme sind also auf eine einheitliche Version sowie einen aktuellen Patch-Level abzugleichen, mit anschließendem Sicherheits-Backup. Auch bei den weiteren Schritten ist zu beachten, dass sowohl Server als auch Clients immer in der jeweils gleichen Version vorliegen sollten, um Stabilität und maximalen Funktionsumfang zu garantieren. Dies gilt auch bei Umstellungen oder Upgrades im Zuge des Patch-Managements. So sind Aktualisierungen stets in der kompletten Infrastruktur durchzuführen.
- Microsoft Lync 2013
Lync Standardansicht: Kontaktliste und Kommunikationsmöglichkeiten. - Microsoft Lync 2013
Tabbed IM (Unterhaltungen in Registerkarten) - Microsoft Lync 2013
Video/Web-Conference mit mehreren Teilnehmern (Links: Alle Teilnehmer, oben: "Standing row" (Alle aktiven Sprecher), Mitte: Application Sharing von Powerpoint zum gemeinsamen Arbeiten an einem Dokument. - Microsoft Lync 2013
Lync gibt "intelligente" Bedienungshinweise. - Microsoft Lync 2013
Anmeldung an der Lync Web App (LWA) im Browser zur Anmeldung an einer Konferenz. - Microsoft Lync 2013
Teilnahme an einer Videokonferenz über den Browser. - Microsoft Lync 2013
Teilnahme an einer Videokonferenz über die Lync Windows 8 App. - Microsoft Lync 2013
Teilnahme an einer Videokonferenz über die Lync Web App unter Mac OS X. - Microsoft Lync 2013
Startansicht der Lync Windows 8 App (MX Client).
Eine Alternative zur On-Premise-Installation bietet die Cloud-Version Lync Online. Diese besitzt jedoch nicht den vollständigen Funktionsumfang und lässt sich auch nicht so flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassen. Dies zeigt sich bei Erweiterung durch Eigenentwicklungen oder Lösungen von Drittanbietern. Zum Beispiel erlaubt sie keine Änderungen am Back-End, etwa für Add-On-Tools, sondern nur Client-seitig. Zudem enthält Lync Online keine eigenständige Telefoniefunktion, und die Nutzer bekommen auch keine eigene Durchwahl. Die Vorteile der Cloud-Installation liegen in höherer Skalierbarkeit, automatischen Aktualisierungen und geringeren Kosten. Schließlich kümmert sich der Provider um Installation, Wartung und Aktualisierung und berechnet nur tatsächlich benötigte Kapazitäten.
Es lässt sich aber nicht pauschal sagen, welche Version sich für Unternehmen besser eignet. Tendenziell profitieren mobile Mitarbeiter eher von Cloud- oder Hybrid-Lösungen, wenn die Anforderungen an Qualität, individuelle Anpassungen und Spezialfunktionen nicht allzu hoch sind. Dies kann etwa bei Dienstleistern der Fall sein. Finanzinstitute oder öffentliche Einrichtungen dagegen dürfen Informationen aus Compliance-Gründen nicht nach außen geben, sodass hier meist nur eine On-Premise-Lösung infrage kommt. Generell sollten Unternehmen die jeweiligen Einsatzszenarien durchspielen und unternehmenseigene Richtlinien bedenken, bevor sie sich auf eine Variante festlegen. Zum Beispiel werden Thin Clients nur mit der klassischen Servervariante unterstützt.