Diese Nachricht an Partner und Kunden des Anbieters wollte schon der Chef persönlich übermitteln: Deswegen kam der HPE-CEO Antonio Neri Anfang Dezember 2019 nach München, um die die Verfügbarkeit von "Greenlake Central" zu verkünden. Dabei handelt es sich um eine Management-Konsole für die "Greenlake"-Software, mit der sich die Nutzung von on-premise- und Cloud-Infrastruktur managen und verbrauchsabhängig abrechnen lässt.
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Aktuell setzen fast 800 HPE-Kunden, die meisten davon in Westeuropa, Greenlake ein. Die "Central"-Management-Konsole ist als Ergänzung zu dieser Software für Bestandskunden kostenlos und für sie bis Ende Januar 2020 verfügbar.
Zum Produkt-Launch der "Greenlake"-Plattform vor knapp sieben Jahren hat sie HPE noch direkt vertrieben, seit 2018 ist auch der Channel involviert, und mittlerweile tragen HPEs Vertriebspartner weit überdurchschnittlich zum Greenlake-Wachstum bei: Während das gesamte Greenlake-Business 2019 um 39 Prozent zulegte, ist der Auftragseingang über HPEs Vertriebspartner um 239 Prozent gewachsen. "Neun von zehn Neukunden werden über unsere Partner gewonnen", sagte HPEs Channel-Chef Ulrich Seibold zu ChannelPartner. Aktuell vertreiben mehr als 500 HPE-Partner Greenlake weltweit.
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Einer von ihnen ist die Bizteam Systemhaus GmbH aus Nordbayern. Mit gerade mal 22 Mitarbeitern gehört Bizteam zu einem der erfolgreichsten HPE-Partner in dieser Region. Und diesem Systemhaus gebührt die Ehre, eine "Midmarket Edition" von Greenlake entwickelt zu haben. Denn die Standard-Version der IT-Infrastruktur-Management-Plattform von HPE richtet sich vorwiegend an Großkunden, die all ihre IT-Ressourcen, egal ob im eigenen Rechenzentrum oder in der Public Cloud, kostensparend steuern möchten. Für mittelständische Kunden war diese Lösung oft zu überdimensioniert und zu teuer.
Bizteam hat nun eine abgespeckte "Greenlake"-Version beim ersten Pilotkunden implementiert, der Goldberg-Klinik Kelheim. Bei diesem mittelständischen Kunden stand der Austausch der Storage-Kapazitäten in den beiden Rechenzentren an, Speicherbedarf etwa 60 TByte. Um diese Storage-Ressourcen, die ausschließlich on-premise vorgehalten werden (Patientendaten!), möglichst kostengünstig zu verwalten, setzte Bizteam eine abgespeckte "Greenlake"-Version ein. Diese kommt etwa weitgehend ohne die oft recht kostspieligen HPE Pointnext-Services aus, die gesamte Anpassung und den Betrieb der Lösung übernahm Bizteam, womit sich das Projekt für den Kunden deutlich verbilligte.
Doch es gab auch große Herausforderungen bei diesem "Greenlake"-Projekt bei der Goldberg-Klinik Kelheim - wenn auch nicht technologischer Art. "Viel Zeit in Anspruch nahm die Ausgestaltung des Service-Vertrags zwischen diesem Kunden und uns", erinnert sich Bizteam-CEO Anton Braun. Doch nach getaner Arbeit hat sich das Systemhaus aus der Oberpfalz nun einen enormen Wettbewerbsvorteil verschafft, denn bei weiteren mittelständischen Kunden, die sich für HPE Greenlake entscheiden, muss der Vertrag nur zu etwa einem Drittel angepasst werden, so Braun ChannelPartner gegenüber.
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