Core 2 Extreme QX6700
Der Core 2 Extreme QX6700 kann sein Potential bei Einzelanwendungen nur ausschöpfen, wenn auch die Software mitspielt. Dazu müssen Programme die anfallende Rechenlast in mindestens vier parallele Prozesse aufteilen. Bestes Beispiel: Beim Cinebench-Test war der Core 2 Extreme QX6700 im Multi-Thread-Modus mit einem Vorsprung von 70 Prozent signifikant schneller als der "baugleiche" Doppelkerner Core 2 Duo E6700. Eine Leistungssteigerung von 100 Prozent zwischen dem QX6700 und dem E6700 ist aber selbst bei optimal angepassten Applikationen nicht zu erzielen. Denn nach dem Amdahlschen Gesetz kostet der Datenaustausch zwischen den einzelnen Rechenkernen bei Parallelberechnungen Leistung. Dabei steigt der Leistungsverlust mit zunehmender Anzahl der Kerne.
Folgerichtig ist der Core 2 Extreme QX6700 bei nicht optimierten Anwendungen in der Regel einen Tick langsamer als sein Zwei-Kern-Pendant Core 2 Duo E6700, da nicht nur die Kernkommunikation etwas Rechenleistung kostet, sondern auch das Betriebssystem für die dynamische Rechenlastverteilung auf die zur Verfügung stehenden Kerne bis zu drei Prozent der Gesamtleistung verschwendet.
Der Core 2 Extreme QX6700 ist aber in jedem Fall interessant für Anwender, die mit mehreren leistungshungrigen Programmen gleichzeitig arbeiten. Wie unsere Multi-Tasking-Szenarien zeigen, hat Intels Quad-Core jede Menge Reserven für Programme, die im Hintergrund laufen, ohne das dass die meisten Hauptanwendungen über Gebühr ausbremst.
Bei Spielen macht ein Quad-Core derzeit allerdings wenig Sinn - fast alle aktuellen Titel, von Ausnahmen wie Quake 4 abgesehen, profitieren noch nicht einmal von zwei Rechenkernen. Das wird sich zwar im nächsten Jahr ändern: So gab es beispielsweise auf Intels Hausmesse eine beeindruckende Demo von Remedy zu sehen. Die Spieleentwickler zeigten Ausschnitte aus dem Spiel Alan Wake , dessen Spiele-Engine für die Physik-Berechnung mehrere Rechenkerne nutzen kann.
Allerdings dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass alle Spieleentwickler die kommenden Titel für Intels Quad-Core optimieren. Denn neben dem Prozessoren lassen sich auch Grafikchips und Spezialkarten für die Physikberechnung einspannen. Auf der anderen Seite deutet der CPU-Test von 3D Mark 06 an, das bei einer aufwendigen Wegfindung und einer komplexen künstlichen Intelligenz ein Vier-Kern-Prozessor wie der Core 2 Extreme QX6700 bei zukünftigen Spielen durchaus ausgelastet werden könnte.
Extrem hohe Recheneffizienz: Die eigentliche Sensation ist allerdings nicht die enorme Rechenleistung, die der Vier-Kern-Prozessor unter günstigen Bedingungen bietet. Positiv überraschte hat uns vor allem die Verlustleistung in der Praxis: Gemäß der Thermal Design Power hätten wir im Vergleich zum Core 2 Duo E6700 im schlimmsten Fall mit einer fast doppelt so hohen Leistungsaufnahme der Vier-Kern-CPU gerechnet. Tatsächlich waren es bei unseren Tests in der Spitze lediglich 30 Watt oder 11 Prozent mehr. Damit besitzt der Core 2 Extreme QX6700 den mit Abstand günstigsten Leistungs-Verbrauchs-Koeffizienten aller von getesteten Prozessoren und kann sogar den mobilen Stromsparfuchs Core Duo T2600 überflügeln.
Ebenfalls positiv schlägt die relativ einfache Aufrüstmöglichkeit für den Core 2 Extreme QX6700 zu Buche. Bei den meisten Hauptplatinen mit dem 965- und 975-Chipsatz genügt ein Bios-Update, damit das Mainboard auch den Quad-Core unterstützt. Unsere Kollegen von Anandtech haben sich die Mühe gemacht, und in diesem Artikel alle Hauptplatinen inklusive Bios-Version aufgelistet, die mit dem Core 2 Extreme QX6700, Codename Kentsfield, klar kommen.
Fazit: Wer für einen Prozessor 800 Euro ausgeben will oder kann, ist mit dem Core 2 Extreme QX6700 exzellent bedient, wenn hauptsächlich Quad-Core-optimierte Programme aus den Bereichen Rendering, Raytracing und Transcodierung zum Einsatz kommen. Sinn macht der Core 2 Extreme QX6700 auch beim Multi-Tasking mit mehreren rechenintensiven Programmen. Leidenschaftliche Spieler greifen - zumindest derzeit - besser zum Core 2 Duo E6750.
Intel Core 2 Extreme QX6700 | |
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Anbieter |
Intel |
Weblink |
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Preis |
rund 870 Euro |
Hotline |
069/95096099 |
Garantie |
36 Monate |
PC-WELT-TESTERGEBNISSE |
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Office-Leistung |
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Sysmark 04 Prod. |
275 Punkte |
(Best 300 Punkte) |
Sysmark 04 Creat. |
475 Punkte |
(Best 525 Punkte) |
Multimedia-Leistung |
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Cinebench 9.5 |
1417 Punkte |
(Best 1595 Punkte) |
Nero Recode |
372 Sekunden |
(Best 366 Sekunden) |
3D-Spieleleistung (32 Bit, 800 x 600) |
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F.E.A.R. |
222,0 Bilder/s |
(Best 231,0 Bilder/s) |
3D-Spieleleistung (32 Bit, 1024 x 768) |
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F.E.A.R |
144,0 Bilder/s |
(Best 147,0 Bilder/s) |
Quake 4 |
125,6 Bilder/s |
(Best 128,8 Bilder/s) |
Over-All-Leistung (Punkte) |
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CPU2000 Integer |
2814 |
(Best 3117) |
CPU2000 FPU |
2756 |
(Best 3053) |
DIE TECHNISCHEN DATEN | |
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Steckplatz |
LGA775 |
Taktfrequenz (MHz) |
2670 |
Front Side Bus (MHz) |
266 |
L1-Cache (KB) |
64 |
L2-Cache (KB) |
8192, shared |
L3-Cache (KB) |
- |
Befehlssatzerweiterungen |
MMX, SSE, SSE2, SSE3 |
64-Bit-kompatibel |
ja |
Hyper-Threading |
nein |
Stromsparoption |
ja |
Heat-Spreader |
ja |