Feintuning
Ferner existieren einige Stellhebel, um mit relativ wenig Aufwand den Energieverbrauch zu reduzieren. Gerade bei größeren Netzkomponenten, die zur Verbesserung der Ausfallsicherheit redundant aufgebaut sind, gehen 30 bis 40 Prozent des Stromverbrauchs darauf zurück, dass die Stromversorgung ineffizient ist. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Effizienz der Stromversorgung bei Volllast über 80 Prozent liegt – analog den PC-Netzteilen der Spezifikation 80-Plus. Diese Effizienzsteigerung führt direkt zu einer anderen Sparmaßnahme: Warum müssen die Gehäuselüfter ständig laufen, wenn dank effizienterer Stromversorgung weniger Energie in Wärme umgewandelt wird?
Hier bieten sich temperaturgesteuerte Lüfter an, damit kein Strom für unnötige Kühlleistung gebraucht wird. An dieser Stelle sind auch die Hersteller gefordert, denn durch ein intelligentes Gehäuse- und Gerätedesign lassen sich viele Netzkomponenten auch komplett ohne Lüfter konzipieren. Das schont nicht nur das Energiebudget, sondern auch die Nerven der Anwender aufgrund der geringeren Geräuschbelastung. Eine weitere Kostenfalle unter Stromaspekten ist das im Zusammenhang mit WLANs und VoIP propagierte Power over Ethernet.
Mit neuen Standards wie Enhanced Power over Ethernet beziehungsweise Power over Ethernet Plus, die Endgeräte mit 30 oder 60 Watt über das LAN versorgen sollen, stellt sich die Frage, ob jedes Device diese elektrische Leistung wirklich braucht. Hier ist darauf zu achten, dass die Produkte entsprechende Managementprofile ermöglichen, um die maximale Leistung je nach den angeschlossenen Geräten festzulegen. Und diese Features sollten im Alltag dann auch genutzt werden. (mje)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer Schwesterpublikation Computerwoche.