Performance benötigt Energie
Eine Erklärung für den steigenden Energiebedarf bei höheren Transferraten im Netz liefert Jan Roschek, Direktor bei Cisco in Deutschland: „Mit den steigenden Geschwindigkeiten erhöhen sich im Kupferkabel die Fehler durch Störungen, sodass schnellere und effizientere Korrekturverfahren verwendet werden müssen.“ Und diese erforderten mehr Rechenleistung, was sich direkt in einem höheren Stromverbrauch widerspiegle. Auf der anderen Seite lassen sich die im Kabel entstehenden Störungen erst mittels moderner digitaler Signalverarbeitung unterdrücken und so eine Übertragung per Kupferkabel realisieren.
Sparsame Glasfaser
Vor diesem Hintergrund kann die Glasfaser gleich doppelt punkten. Zum einen treten bei ihr, so 3Com-Geschäftsführer Kracke, in engen Kabelschächten keine Übertragungsfehler durch Übersprechen auf, zum anderen verbraucht sie weniger Strom, da DSP zur Fehlerkompensation entfallen kann. Pro Netzwerk-Port braucht die Glasfaser mit einem Watt, wie Cisco-Manager Roschek vorrechnet, rund sieben Watt weniger als ein klassischer Kupferkabelanschluss.
Allerdings ist auch beim Kupferkabel in Sachen Ethernet noch nicht das letzte Wort gesprochen: Das US-amerikanische Normierungsgremium IEEE arbeitet unter der Bezeichnung „IEEE 802.3az“ an einer Erweiterung der Ethernet-Standards um das „Energy Efficient Ethernet“. Davon verspricht sich etwa David Law, Chairman der IEEE-802.3, enorme Einsparmöglichkeiten.