Das Wichtigste in Kürze
Unternehmenskultur nachhaltig ändern – in fünf Schritten
1. Erst analysieren, dann ändern: Wie tickt das Unternehmen momentan? Das ist die erste Frage, die zu beantworten ist. Nur so lässt sich sicherstellen, dass Änderungsprozesse am richtigen Hebel ansetzen.
2. Fragen stellen: Um die Kultur des Unternehmens zu charakterisieren, sind beispielsweise folgende Fragen geeignet: Wie wird motiviert? Nach welchen Kriterien werden Mitarbeiter ausgewählt? Wie werden Kunden behandelt? Was ist in der Organisation tabu?
3. Außensicht mit einbeziehen: Wer selbst Bestandteil des Unternehmens und damit der Unternehmenskultur ist, kann kein objektiver Beobachter sein. Deswegen empfiehlt es sich bei grundlegenden Veränderungen außenstehende Beobachter mit ins Boot zu holen.
4. Änderung fängt oben an: Auch die Männer und Frauen in den oberen Führungsetagen müssen die "neue" Unternehmenskultur vorleben. Es genügt nicht, eine Änderung nur über das mittlere Management einzuführen.
5. Ungeduld zügeln: Einstellungen und Werte ändern sich nicht von heute auf morgen. Deshalb muss eine Veränderung der Unternehmenskultur als langfristiger Prozess angelegt sein. Ein Minimum von drei Jahren ist realistisch.
Der Autor Dr. Georg Kraus ist Inhaber der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (Tel. 07251/989034; E-Mail: info@kraus-und-partner.de; Internet: www.kraus-und-partner.de) und Mitherausgeber des "Handbuch Change-Management".
- Mitarbeiterbefragung
Von den eigenen Mitarbeitern kann man viel lernen – wenn man kluge Fragen stellt. Management-Consultant und Buchautorin Anne M. Schüller (www.anneschueller.de) präsentiert eine ganze Reihe an Fragen, mit denen Führungskräfte die Ist-Situation in der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern ermitteln können. - Fragen zum Ist-Zustand (I)
Was mir bei uns am besten gefällt, ist: …<br> Was mir bei uns am meisten fehlt, ist: …<br> Was sich an meinem Arbeitsplatz konkret verbessern ließe: …<br> Ich biete an, folgende Aufgaben zu übernehmen: …<br> Ich biete an, folgende Aufgaben abzugeben: …<br> - Fragen zum Ist-Zustand (II)
Mein größter Wunsch an meine Führungskraft ist: …<br> Was wir für die Kunden noch tun könnten: …<br> Warum mir unser Unternehmen so wichtig ist: …<br> Was ich Außenstehenden über uns sagen würde: …<br> Woran ich bei mir selber arbeiten möchte: …<br> - Fragen zum Ist-Zustand (III)
Wobei ich mir Unterstützung wünsche: …<br> Was mich bewegen könnte, noch lange hier zu bleiben: …<br> Was ich immer schon mal sagen wollte: …<br> Was mir besonders am Herzen liegt: …<br> Was man beim nächsten Mal noch fragen könnte: … - Fragen zur Ermittlung der Mitarbeiterloyalität
Ich kann mir gut vorstellen, noch länger hier zu arbeiten. Und dies, weil ….<br> Ich spreche mit Dritten (Bekannte, Freunde, Kunden) positiv über uns. Und dies, weil ….<br> Ich ermutige Interessenten, bei uns Kunde zu werden. Und dies, weil ….<br> Ich ermutige potenzielle Mitarbeiter, sich bei uns zu bewerben. Und dies, weil ….<br> Ich tue all dies nicht, weil … - Fokussierende Fragen
Welches sind die drei Dinge, die Sie sich von Ihrem Vorgesetzten am meisten wünschen?<br> Wenn es eine Sache gibt, die Sie unbedingt übernehmen wollten, was wäre das für Sie?<br> Wenn es eine Sache gibt, die Ihnen in Hinblick auf Ihre Arbeit als besonders nutzlos erscheint, die also wirklich niemandem etwas bringt, was wäre das für Sie?<br> Und wenn es eine Sache gibt, die wir im Interesse der Kunden unbedingt verändern sollten, was wäre da aus Kundensicht betrachtet das Wichtigste für Sie? - Frage ans Gewissen
"Lieber Mitarbeiter, stellen Sie sich vor, Sie wären unser Unternehmensgewissen. Was würden Sie uns sagen?"