Neue Technologien wie elektronische Auktionen sind nur Hilfsmittel. Das gilt auch für den Einkauf. Entsprechend wichtig ist es, dass Einkäufer im Zuge der Euphorie über die neuen technologischen Möglichkeiten nicht die Basics des Einkaufs vergessen. Denn nur dann können Unternehmen die gewünschten Einsparungen auch real erzielen.
Das Image der "grauen Maus" im Unternehmen konnte der Einkauf in den letzten Jahren ablegen - unter anderem aufgrund der Einführung neuer Verfahren wie elektronische Auktionen oder Ausschreibungen. Denn sie demonstrieren den Lieferanten, Unternehmensleitungen und Fachabteilungen: Im Einkauf weht ein neuer Wind. Manch Einkaufsleiter verlor aber beim Bestreben, seinen Arbeitsbereich zu modernisieren, einige Erfolgsfaktoren aus dem Blick. Diese gilt es wieder ins Blickfeld zu rücken, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. In folgenden sieben Feldern können sich viele Einkaufsabteilungen noch verbessern:
1. Beschaffungs- und Lieferantenmanagementprozess verzahnen
In wenigen Unternehmen ist ein Kreislauf etabliert, in dem zur Reduktion der Kosten alle zwei, drei Jahre die vorhandenen Materialgruppen systematisch aus der Sicht des strategischen Beschaffungsprozesses ("strategic sourcing") überprüft und anschließend im Tagesgeschäft durch ein konsequentes Lieferantenmanagement weiter optimiert werden. Aber nur wenn diese beiden Prozesse existieren und eng miteinander verzahnt sind, spüren Unternehmen ihre gesamten Einsparpotentiale auf. Denn der strategische Beschaffungsprozess identifiziert die wesentlichen Kostentreiber der Materialgruppen. Das Lieferantenmanagement hingegen liefert durch den täglichen Umgang mit den Lieferanten Anhaltspunkte für weitere Kostenoptimierungen, die dann wieder über den strategischen Beschaffungsprozess anzugehen sind. Erst durch ein Verzahnen dieser beiden Prozess entsteht ein dynamischer Kreislauf, der ständig neue Anregungen zum Optimieren der Einkaufskosten liefert.