"In der Zusammenarbeit mit Notebooksbilliger.de ist noch Potenzial"
Im Hinblick auf das Thema Online ist interessant, dass Sie als einen Grund für den Umsatzrückgang im vergangenen Jahr die Trennung von ungewünschten Partnern mit Geschäftsschwerpunkten im Online- und Trading-Bereich anführen. Wie muss man sich das vorstellen? Der Online-Händler Getgoods AG hatte im vergangenen Herbst kurz vor der Insolvenz noch versucht, einen Euronics-Standort zu übernehmen - um Einkaufsvorteile zu gewinnen. Wäre das in Ihren Augen ein Beispiel für einen Partner, wie er auch bei EP unerwünscht wäre?
Sobol: Ich möchte keine Einschätzung zu Getgoods liefern. Aber in der Art wäre das ein Geschäft, das auch wir in dieser Qualität nicht machen möchten. Wir wollen unsere Partnerstruktur klar positionieren und dazu gehören ausschließlich nachhaltige Geschäftsmodelle.
Mit der Beteiligung an Notebooksbilliger.de und Sparhandy.de hat EP aber zwei Online-Händler als Partner, die ausdrücklich auch die Vorteile eines gemeinsamen Einkaufs nutzen wollen…
Sobol: Das ist ein Unterschied. Notebooksbilliger.de und Sparhandy.de sind berechenbare Partner, die sehr genau wissen, was sie tun. Und für uns ist es wichtig, dass die entsprechenden Unternehmerpersönlichkeiten zu uns passen. Außerdem wollen wir für die Industrie ein All-Channel-Partner sein, wobei aber jeder Kanal sehr frei für sich agiert.
Profitiert EP heute schon beim Einkauf von der Beteiligung an Notebooksbilliger?
Sobol: Hier ist noch Potential. Das liegt daran, dass viele Produkte, die Notebooksbilliger verkauft, sehr online-getrieben sind. Wie zum Beispiel Notebooks ohne vorinstalliertes Betriebssystem. Diese Produktwelt passt weniger zum Fachhandel.
Und umgekehrt? Nutzt Notebooksbilliger die Einkaufsmacht von EP in Bereichen wie zum Beispiel Weiße Ware?
Sobol: Das müssen Sie Herrn von Wedemeyer fragen.
"Die Beteiligung an Notebooksbilliger.de und Sparhandy.de ist kein Schlusspunkt"
Wie würden Sie die Beteiligung an Notebooksbilliger.de und Sparhandy.de strategisch einordnen: Handelt es sich dabei für EP um eine Rückversicherung für den Fall, dass der Wandel von stationär zu online doch schneller verläuft als gedacht?
Sobol: Eine Rückversicherung brauchen wir nicht, dafür müssen Sie nur unsere Timeline anschauen: 2012 haben wir unser 75-jähriges Jubiläum als Gesamtunternehmen gefeiert, 2013 wurde die Marke Electronic Partner 40 Jahre alt, Medimax feierte 25 Jahre.
Doch natürlich schauen wir immer, wo es Formate gibt, die wir nach vorne entwickeln können. Und ob das Formate sind, die wir selbst machen oder an denen wir uns eher beteiligen, weil das andere sehr gut lösen. Zum Beispiel haben wir Medimax MEDIMAX erst als Franchise-Gruppe gegründet, betreiben aber inzwischen selbst einen Großteil der Märkte. Sie müssen unser Multichannel-Konzept als sehr anpassungsfähig sehen. Das ist wie ein Slalom, da können Sie nicht einfach Schuss fahren, sondern müssen auch einmal innehalten.
Deshalb ist im Online-Bereich die Beteiligung an Notebooksbilliger.de und Sparhandy.de nicht ein Schlusspunkt. Sondern wollen wir zum Beispiel bei Medimax den Kunden auch ein ergänzendes Schaufenster im Internet bieten, das auch die Bestellung von Waren ermöglicht.
Und wie geht bei den Online-Beteiligungen von EP weiter? Können Sie sich hier eine Erhöhung der Beteiligung oder gar eine Übernahme vorstellen?
Sobol: Momentan haben wir keinen Ausbau dieser Beteiligungen geplant.
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