Was Händler von einsnulleins halten
Dem Vernehmen nach hat neulich der Beirat von PC-Spezialist dem Ladengeschäft von einsnulleins einen Besuch abgestattet. Wie fiel dabei das Feedback aus?
Roebers: Es gibt bei den Partnern eine erhebliche Aufmerksamkeit für einsnulleins, und deshalb wollte der PC-Spezialist-Beirat den Laden einmal sehen. Im Übrigen besteht auch bei den anderen Kooperationen großes Interesse an unserem Konzept. Die finden das alle gut: einen Laden ganz ohne Hardware, mit einem Fokus auf Dienstleistung - das ist etwas, was sich ein Fachhändler nicht trauen würde.
Gibt es bei den PC-Spezialist-Partnern keine Befürchtungen, dass ihnen durch einsnulleins eine Konkurrenz aus der eigenen Zentrale entstehen könnte?
Roebers: Bisher gab es nur einen Fall, in dem es wegen einsnulleins zu Ärger kam. Das war ein Partner, dem wir mit dem Laden zu nah "auf die Pelle gerückt" sind. Selbst wenn es zu einer Expansion von einsnulleins kommen sollte, würde es hier keine weiteren Probleme geben. Denn uns geht es ja um keine Konkurrenz, sondern darum, dass wir eine Idee, die kein Fachhändler auf eigene Kosten ausprobieren würde, erst einmal mit einem eigenen Laden testen. Unsere Erfahrungen dokumentieren wir ganz transparent im PC-Spezialist-Wiki und stellen die Informationen auch den Microtrend-Partnern zur Verfügung.
Der Strukturwandel im deutschen Einzelhandel beschleunigt sich und sorgt immer öfter für leer werdende Ladenflächen. Hat auch diese Entwicklung dazu beigetragen, dass Sie gerade jetzt mit einsnulleins ein neues Geschäftsmodell erproben?
Roebers: Es sind zwar genug Gewerbeflächen frei, aber dieser Trend scheint bei den Vermietern noch nicht angekommen zu sein. Zurzeit sind die Mietkonditionen noch nicht so, dass Experimente dadurch massiv begünstigt würden.
Schon vor dem dienstleistungszentrierten Konzept von einsnulleins haben Sie bei PC-Spezialist bundesweit einheitliche Servicepauschalen eingeführt. Inzwischen setzen Wettbewerber wie EP und Euronics, aber auch der Online-Händler Cyberport auf ähnliche Modelle. Was halten Sie von diesem Trend?
Roebers: Bis vor ein paar Jahren war die allgemeine Meinung noch, man könne einem privaten Endkunden keine Dienstleistungen verkaufen. Wir haben dann mit PC-Spezialist gezeigt, dass das geht. Dass sich da Wettbewerber dranhängen und auch viele Ideen kopiert haben, ist natürlich. Im Vergleich zu den Verbundgruppen ist PC-Spezialist aber bisher noch eine Etage höher unterwegs und bietet wesentlich komplexere Dienstleistungen an. Dass das nicht ewig so bleiben wird, ist aber auch klar.