Neue Ära mit Hudson's Bay Company
In dieser Zeit kommt die Hudson's Bay Company (HBC), ein kanadischer Warenhauskonzern, nach Deutschland und will mit der Galeria Kaufhof in den europäischen Markt vorstoßen. Für Karstadt ist das nun das Ende aller Träume. Der ehemalige Marktführer ist endgültig auf sich allein gestellt. Bezeichnend dafür war die Meldung, dass bereits wenige Tage später eine neue Immobilie für die Firmenzentrale in Essen gesucht wurde. Die neue Hauptverwaltung benötigt dann nur noch 20.000 bis 25.000 m² statt bisher 65.000 m².
Das sagt viel über den Aderlass der noch bevorsteht. Karstadt muss seine verbliebenen Kräfte bündeln um am Markt weiter bestehen zu können. Galeria Kaufhof kann jedoch aus dem Vollen schöpfen. Der neue Eigentümer, die Hudson's Bay Company ist ein erfolgreiches Warenhausunternehmen in Kanada und den USA. Hier gibt es Synergien zu beiden Seiten. In Ladenaufmachung und Werbung kann man viel von den Amerikanern lernen.
- Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Individual-Software ist im Handel traditionell verbreitet und auch für Multichannel bevorzugt. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
In Mobile Commerce wird besonders häufig investiert. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Bei der Preisgestaltung über die verschiedenen Kanäle sind sich die Vergleichsgruppen uneinig - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Die Planungen zur Sortimentsauswahl in den Kanälen sind sehr unterschiedlich - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Auch Fachbereiche wollen die IT bereits in der Strategieentwicklung einbeziehen. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Organisatorische Strukturen sind größere Hemmnisse als die Technologie. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Umsatzanteile im deutschen Einzelhandel - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Die Dauer des Wettbewerbsvorteils wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Einzelhandel sieht Multichannel eindeutig als Chance - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Den einen Vorreiter in Sachen Multichannel gibt es (noch) nicht^. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Vor allem in der Elektronik- und Fashion-Branche wird Multichannel-Fähigkeit entscheidend sein - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Mobile Commerce ist der stärkste Veränderungstreiber für den Einzelhandel. - Lünendonk-Trendstudie 2015 "Einzelhandel in der Multichannel-Zeitfalle"
Bedeutung von Multichannel für Elektronik und Fashion am höchsten (Branchenauswertung).
Auch im Online-Geschäft sind uns die Kaufleute jenseits des Atlantiks weit voraus. Kaufhof, und das ist nicht zu unterschätzen, wird wieder von Warenhaus-Fachleuten geführt. Der Unternehmenserfolg in Deutschland schlägt auch auf das Gesamtergebnis der Gruppe durch. Der deutsche Beitrag von Galeria Kaufhof zu HBC ist mit über 30 Prozent Anteil am Gesamtumsatz mehr als ein wichtiges Standbein.
Die Entwicklung in Deutschland wird für HBC in den nächsten Jahren von ganz besonderer Bedeutung sein. In der Metro Group lag der Anteil zuletzt unter fünf Prozent. Alle Investitionen gingen in die Expansion des Selbstbedienungs-Großhandels auf die osteuropäischen Märkte. Das Warenhaus war nur noch ein Randgeschäft. Nun steht Kaufhof wieder im Focus des Handelns.
HBC möchte in Europa Fuß fassen und dazu ist ein Erfolg in Deutschland die erste Voraussetzung. HBC- Chef Richard Baker, der in Kanada den Titel eines "Gouverneur" trägt, hat zuvor schon große Übernahmen mit Erfolg gestemmt. 2006 kaufte er die amerikanische Traditionshauskette Lord & Tailor, 2008 übernahm er die Hutson's Bay Company und vor zwei Jahren dann die amerikanischen Nobel-Kaufhäuser Saks Fifth Avenue.
Nach jeder Übernahme wurde kräftig investiert, um die Unternehmen auf den neuesten Stand zu bringen. Ein solches Vorgehen ist auch für den Kaufhof zu erwarten. Bislang wurden die Investitionen immer durch eine Beleihung der Immobilien finanziert.
- Warengruppen 2025
eCommerce Anteile 2025; Quelle: GfK, July 2015 - Warengruppen 2014
eCommerce Anteile 2014, mit und ohne Food; Quelle: GfK, July 2015 - Warengruppen 20142014
Online-Umsatz-Anteile je Warengruppe; Quelle: GfK, July 2015 - Diffusionsmodell als Theorie-Gerüst
Berücksichtigung von Innovationen und Imitationseffekten; Quelle: GfK, July 2015 - Anteile der Warengruppen in %
Sortiment bezogene Kaufkraft; Quelle: GfK, July 2015 - Online-Umsatz-Anteile 2008-2025
Die Gewichte der Sortimente am gesamten Online-Handels-Volumen verschieben sich; Quelle: GfK, July 2015 - Online-Kauf befriedigt rationale Bedürfnisseonal
Offline-Kauf berührt emotional; Quelle: GfK, July 2015 - Sättigungstendenzen
Online-Handel auf dem Weg zur Reife; Quelle: GfK, July 2015 - Soziodemografie
Allein stehende Männer kaufen am meisten online; große Familien bevorzugen den PoS; Quelle: GfK, July 2015 - eCommerce-Umsatz 2009-2014
Je nach Branche unterschiedliche Entwicklung; Quelle: GfK, July 2015 - Wachstumstreiber des Online-Handels
Kreislauf mit nachlassender Dynamik; Quelle: GfK, July 2015
Auch Kaufhof hat einen riesigen Schatz von 1A Immobilien in den Innenstädten mitgebracht. Karstadt hingegen hat bereits alle seine Filetstücke veräußert. Middelhoff, Berggruen, Benko und die Sigma-Holding haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Ohne einen strategischen Partner wird es in der Zukunft noch schwerer werden. Für die Mitarbeiter wäre zu wünschen, dass endlich ein Weg in eine gesicherte Zukunft gefunden wird. Neue Konzepte sorgten wieder für mehr Frequenz und die Innenstädte würden dadurch noch attraktiver werden.
Die Warenhäuser bleiben bestehen
Der Online-Handel wird deswegen nicht an Attraktivität verlieren, aber der stationäre Einzelhandel muss endlich ein Teil davon werden. Smartphones und Tablets sind heute in erster Linie zur Recherche da. Wer hat was, jetzt und abholbereit in meiner Nähe? Die Kaufentscheidungen, die früher erst im Laden gefallen sind, werden heute im Wohnzimmer oder in der S-Bahn getroffen.
Der Kunde geht also immer mehr ganz gezielt dahin, wo er seine Wünsche am schnellsten und am besten erfüllt sieht. Das ist die Chance des innerstädtischen Handels. Wer im Netz schnell gefunden wird, die Ware vorrätig hat und dem Kunden dann noch ein tolles Einkaufserlebnis bieten kann, der wird auch in Zukunft seine Geschäfte machen.
Die Warenhäuser bleiben bestehen, auch wenn sie möglicherweise nicht mehr untereinander konkurrieren. Bestimmte Sortimente werden ins Internet abwandern, aber da, wo Entertainment angesagt ist, wo man Ware sehen, fühlen und ausprobieren kann, wo man shoppen mit Cappuccino oder Latte Macchiato verbindet, da wird sich auch der Kunde wieder wohlfühlen. Galeria Kaufhof ist auf dem besten Wege, ihren Teil dazu beizutragen. (rw)