Wie ein umfassendes Shop-Ökosystem aufgebaut ist
Wer im größeren Stile E-Commerce betrei-ben möchte, sollte sich für eine etwas teurere Branchenlösung entscheiden. Denn gute Webshop-Systeme für IT-Fachhändler er-lauben es, auf das Sortiment mehrerer Lie-feranten zurückzugreifen, enthalten individuelle Schnittstellen für Warenwirtschaftssysteme und liefern optional gleich die Produktinhalte. Im mitteleuropäischen Raum sind für den letztgenannten Aufgabenbereich ICEcat und Cnet/DCI zuständig: Beide Anbieter liefern gegen Bezahlung strukturierte Artikeldaten und Fotos zu sämtlichen ITK-Produkte, die in der Distribution gehandelt werden.
Ein spezialisiertes Webshop-System wird im Idealfall wie folgt eingerichtet: Im Back-End entscheidet der Fachhändler über das angezeigte Sortiment. Nutzt er eine marktübergreifende Datenbank (wie den "Marketviewer von ITscope oder "MyCOP" von Adfontes), stehen ihm alle Optionen offen: Er legt die Kriterien fest, ab welcher Tagesver-fügbarkeit, ab welchem Preis (inklusive draufgesetzter Marge) und aus welchem Lieferantenkreis ein Produkt im Shop erscheinen soll.
Je nach Leistungsumfang kann dafür auch das angekoppelte ERP-System eingesetzt werden. Bei der ERP-Schnittstelle ist zu beachten: XML-Schnittstellen ermöglichen das Erstellen komplexer Produktgruppen und (Zubehör-)Querverbindungen im Shop, CSV- und Excel-Schnittstellen lassen nur einen statischen Aufbau zu. Zudem entscheidet die Schnittstellenqualität, wie korrekt und umfangreich die Produktattribute dem Shop-System zugeordnet werden. Da die Produktdateien in ERP-Systemen für gewöhnlich nur wenig Infomaterial enthalten, lohnt nun eine Kooperation mit ICEcat oder Cnet: Jedem Produkt wird dann automatisch anhand der Artikelnummer ein Datenblatt zugeordnet, dass im Flashformat oder als Link im Shop erscheint.
Dieser Vorgang lässt sich auch individualisieren. Das heißt: Ein gutes Shop-System erlaubt es, verschiedene Warengruppen für bestimmte Kundenkreise einzurichten, womöglich in per Passwort verschlüsselten Bereichen - praktisch fürs B2B-Geschäft. Exemplarisch sollen zwei Wettbewerber genannt werden, die solche leistungsstarke Shop-Lösungen bieten: Shopware und Electronic Sales. Beide Anbieter haben ihren Preis: Die Dienste von Electronic Sales gibt es zusätzlich zu einer Einrichtungsgebühr ab rund 100 Euro im Monat, das günstigste Shopware-Paket kostet rund 800 Euro. Darüber hinaus bieten beide Firmen zusätzliche Dienste wie Suchmaschinen- oder Internetmarketing.