Performance von Cloud-Anwendungen erfassen und optimieren
Eine zentrale Rolle bei Anwendungen, die über eine Cloud-Infrastruktur bereitgestellt werden, spielt die Performance. Um sie zu ermitteln und zu verbessern, sind folgende Kernfaktoren wichtig:
1. Fakten statt Vermutungen für höhere Zuverlässigkeit und Fehlerredundanz
Wenn Unternehmen Anwendungen in die Cloud verlagern, wissen sie in der Regel nicht, über welche Rechenzentren und an welchen Orten diese Dienste bereitgestellt werden. Dies kann ein Datacenter in Irland sein, aber auch eines in Skandinavien oder in Deutschland.
Einige SaaS-Dienste können sogar zwischen mehreren Rechenzentren und Service-Providern "hin und her wandern". Für die Nutzer solcher Dienste bedeutet dies, dass sie keine Einschätzungen über die Verfügbarkeit der Applikationen und die Latenzzeiten treffen können.
Allerdings sind Technologien verfügbar, welche die Performance von SaaS-Anwendungen optimieren. Mit ihrer Hilfe lassen sich solche Applikationen in durchgängig hoher Qualität bereitstellen. Dies gilt unabhängig vom Standort der Rechenzentren und der Nutzer dieser Services sowie den Cloud-Umgebungen.
Cloud Service Provider können ihre Kunden dabei unterstützen, die Zuverlässigkeit einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur zu verbessern. Ein Mittel ist, Warteschlangen zwischen den Elementen einer Workload zu platzieren. Das erhöht die Verfügbarkeit und Performance von Applikationen. Gleichzeitig können die Workloads größere Informationsmengen verarbeiten.
2. Transparenz und Sichtbarkeit als Schlüssel zum Erfolg
Verlagert ein Unternehmen Workloads in eine Cloud, profitiert es von einer höheren Flexibilität, niedrigeren Kosten und einer größeren Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern. Das setzt jedoch voraus, dass der IT-Abteilung valide Daten über das Verhalten und die Performance der Anwendungen vorliegen.
Eine Option ist der Einsatz von Software für das Application Performance Management (APM). Viele dieser Tools stellen umfassende Details über das Verhalten von Anwendungen bereit, inklusive ausführlichen Berichten und Verbesserungsvorschlägen. APM kann zudem Prozesse optimieren. Das wiederum ermöglicht es Unternehmen und deren IT-Abteilungen, sich auf strategisch wichtige Aufgaben zu konzentrieren, statt den "Babysitter" für Anwendungen zu spielen.
Dank APM basiert die Überprüfung des Verhaltens von Applikationen nicht nur auf Netzwerkanalysewerkzeugen. APM Tools binden beispielsweise JavaScript-Code in Anwendungen ein. Dieser erfasst den Traffic von Browsern. Rendert der Browser eine Webseite, ermittelt JavaScript beispielsweise die Round-Trip Time (RTT, Paketumlaufzeit), also die Zeit, die Datenpakete beim Transport über das Netzwerk vom Quellsystem zum Zielrechner und zurück benötigen. Außerdem lässt sich die Zeit erfassen, bis eine Transaktion abgeschlossen ist.
Auf Basis dieser Daten lässt sich die Performance von Transaktionen, das Verhalten von Anwendungen und die "End-User Experience" ermitteln. Unternehmen erhalten so aussagekräftige Informationen darüber, wo Probleme bestehen oder sich Engpässe entwickeln könnten. Sie haben dann die Möglichkeit, Optimierungstechniken zu implementieren, die den Nutzern von Cloud-Diensten eine konsistente und berechenbaren User Experience bieten. Und dies ist letztlich der entscheidende Punkt, denn nur zufriedene Nutzer sind auch produktiv.
3. Fehlfunktionen einkalkulieren
Jedes Unternehmen muss dafür gerüstet sein, dass Anwendungen ausfallen, gleich, ob sie über das hausinterne Rechenzentrum oder die Cloud bereitgestellt werden. Bei einer Hybrid Cloud ist ein Teil der Cloud-Infrastruktur außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens angesiedelt und entzieht sich somit dessen Kontrolle. Daher können Ausfälle in diesem Bereich extrem negative Folgen haben und höchst frustrierend sein.
Doch haben Nutzer von Hybrid Cloud durchaus die Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Cloud-Anwendungen zu erhöhen, etwa indem sie "Single Points of Failure" in ihrer Netzwerk-Infrastruktur vermeiden. Zudem können Cloud-Service-Provider ihren Kunden anbieten, Workloads über mehrere Standorte zu verteilen. Sollte ein Standort nicht erreichbar sein oder es dort zu Problemen mit IT-Systemen kommen, springt ein anderer ein.