Konsequenter Schlingerkurs

Die FSC-Chronik von 1999 bis 2008

12.11.2008
Die Chronik des Joint Ventures zeigt: FSC versuchte sich an vielen Themen. Sie reichten von Rechenzentren bis zu "Digital Home"-Produkten. Mit wechselndem Erfolg.

1999

Das Joint Venture von Siemens und Fujitsu, Fujitsu Siemens Computers (FSC), wird gegründet. Das Portfolio reicht von Endkunden-PCs und Laptops über Geschäfts- und Midrange-Rechner von Sun bis hin zu Mainframes, unternehmenskritischen Lösungen für Behörden, Finanzinstitute und weitere Branchen sowie dem Betriebssystem BS 2000 und Services. Dazu bringt Siemens seine Sparte Siemens Nixdorf ein, Fujitsu sein Portfolio an Hardware und Services. Winfried Hoffmann und Robert Hoog leiten das Unternehmen, das sich zum größten europäischen Computerbauer entwickeln wird. Allerdings wird der Aktionsradius von FSC auf EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) beschränkt. Den Rest der Welt beliefert Fujitsu. Ein Geburtsfehler, wie viele sagen.

2000

Am 24. März fliegen Hoffmann und Hoog hochkant raus. Ein Grund für die Ablösung des Führungsduos sind "die miserablen Zahlen", schreibt ChannelPartner. Es gibt weitere Gründe; sie sind "hochpolitisch, machtgetrieben und von Intrigen geprägt", so ChannelPartner weiter.

Paul Stodden wird neuer CEO. Der in der Branche kaum bekannte Manager kommt von der Siemens IT Service GmbH.

2001

Umsatz: 5,92 Milliarden Euro; Verlust 70 Millionen. Bis zum Jahr 2003 will Stodden zehn Milliarden Euro Umsatz erreichen.

Doch im November löst ihn Finanzchef Adrian von Hammerstein ab. "Wir werden unsere Strategie mit den Themen Mobility und Business Critical Computing konsequent weiter umsetzen", erklärt der Finanz- und Übernahmeexperte.

FSC wird bis 2008 seiner Strategie treu bleiben, sich sowohl als IT-Infrastruktur- als auch als Endkundenanbieter zu positionieren. Ein zweiter Fehler, wie Analysten sagen.

2002

Umsatz: 5,3 Milliarden Euro; Gewinn (vor Steuern): 29 Millionen. Auf der CeBIT stellt das Unternehmen unter anderem zwei Consumer-Neuerungen vor: Mit dem "Pocket Loox" kommt der erste PDA von FSC auf den Markt, zugleich bietet das Unternehmen auch Pen-Tablet-PCs an.

2003

Umsatz 5,3 Milliarden Euro; Gewinn: acht Millionen. 80 Prozent des Umsatzes entfallen auf Firmenkunden, 20 Prozent auf das kostspielige Endverbrauchergeschäft. FSC hält in Deutschland einen PC-Marktanteil von 22 Prozent und liegt damit vor HP und Dell. Gemessen an den Marktanteilen der beiden Unternehmen vor dem Joint-Venture im Jahr 1999 mit insgesamt 35 Prozent ist das ein deutlicher Verlust. Europaweit liegt FSC mit einem Marktanteil von rund acht Prozent hinter Hewlett-Packard mit 20 und Dell mit zwölf Prozent.

In Deutschland werden "Mobility Lifebook Stores" eröffnet. Derzeit unterhalten rund 70 Partner solche Stores.

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