Cloud Speicher im deutschen Rechenzentrum
Spätestens seit dem NSA-Skandal sind Unternehmen beim Auslagern ihrer Daten vorsichtig geworden. Doch auch der wirtschaftliche Ansatz von vielen US-Cloud-Anbietern hat mittlerweile deutsche Unternehmen dazu bewogen, sich von Webspeichern zu distanzieren. Als Beispiele sind etwa Google oder Facebook zu nennen, die gespeicherte Daten ausdrücklich weiterverwerten und etwa für Werbe- und Messsysteme nutzen.
Hier gibt es aber mittlerweile vermehrt gute Alternativen, Daten Ihrer Kunden am deutschen Serverstandort sichern. Zu nennen sind etwa die Angebote von Strato, Telekom MagentaCloud oder web.de Cloud. Alle drei Anbieter greifen auf deutsche Server zurück und können Zertifikate für einen hohen Sicherheitsstandard vorweisen. In punkto Compliance-Richtlinien überzeugt hierbei gerade das kostenlose Angebot der Telekom. Deren "MagentaCloud" unterliegt offiziell dem deutschen Datenschutz. Bedeutet: Unternehmen können sich im Notfall auf diesen Passus beziehen und tragen nicht die Verantwortung.
Kostenlose Angebote für Cloud Speicher
Cloud-Angebote gibt es wie Sand am mehr. Fast täglich öffnen Startups neue Webspeicher, die meisten davon natürlich kostenlos. Das Problem: So rasch wie neue Angebote auf den Markt kommen, so schnell verschwinden Sie auch wieder. Teilweise liegt das an Unwirtschaftlichkeit, die Insolvenz ist die Folge.
Doch es gibt auch jene Anbieter, die ihre Bordsteine hochklappen, sobald sie von einem größeren Cloud-Provider oder anderen Interessensgruppen aufgekauft wurden. Die gespeicherten Daten "verschwinden" dann natürlich auch. Ein aktuelles Beispiel: Der Dienst Copy von Barracuda wird zum 1. Mai 2016 aufgelöst.
Deshalb gilt: Vertrauen Sie nur auf Cloud-Anbieter, die Sie auch wirklich kennen. Eine Telekom gehört dazu. Aber auch Microsoft OneDrive oder Amazon Cloud Drive sind zu nennen. Zwar handelt es sich hier um US-Unternehmen, doch gerade Microsoft erbaut derzeit deutsche Rechenzentren, die dem deutschen Datenschutz unterliegen - Amazon wird hier voraussichtlich auch bald nachziehen.
Viel Cloud-Speicher für 0 Euro
Kostenlose Webspeicher sind nur so lange interessant, solange sie auch wirklich kostenlos bleiben. Doch natürlich möchten die Anbieter auch etwas an Ihren gespeicherten Daten verdienen.
Zuerst gibt es ein bisschen freien Online-Speicher für Sie. Sobald Sie diesen gefüllt haben, meist sind es fünf Gigabyte, werden Sie für mehr Speicherplatz zur Kasse gebeten.
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So sollten Sie bei der Auswahl Ihres kostenlosen Anbieters eben auch auf die Speicherkapazität achten. Und wieder sind es hier die üblichen Verdächtigen, die das beste Angebot bereithalten. Ganz vorne mit dabei die Telekom, die dank Größenvorteilen bis zu 25 Gigabyte Cloud-Speicher anbietet. Dann wird es mit dem deutschen Angebot allerdings schon sehr Mau. Weder Strato (5 GB) noch Web.de/GMX (2 GB) bieten hier noch interessante Alternativen für Unternehmen. Stattdessen kommen die verlockenden Angebote dann wieder von Google (15 GB) oder dem eher unbekannten ADrive mit 50 GB Webspeicher. Auf Datenschutz oder deutschen Serverstandort darf man hier aber nicht vertrauen.
Zwischenlösung: Eigenständige Verschlüsselung in der Cloud
Kaum ein kostenloser Cloud-Anbieter kann in allen drei Punkten wie "deutscher Serverstandort", "namhafte Anbieter" oder "viel Speicherplatz" überzeugen.
Die Zwischenlösung hier betrifft letztendlich vor allem die attraktiven Angebote von Google, Microsoft und Co. Denn grundsätzlich sollten Sie Ihre Daten nur mit Vorsicht zur Verfügung stellen, schließlich geht es oftmals auch um sensible Dokumente.
Und wo das Vertrauen nicht gewährleistet werden kann, da gibt es nur zwei Alternativen:
Speichern Sie nur unkritische Daten online
Verschlüsseln Sie Ihre Daten eigenständig mit geeigneter Software
Cloud-Speicher und Datenschutz
Immer wieder taucht die Frage auf, welche Daten nun in welchem Cloud-Speicher abgelegt werden dürfen. Besonders Firmen oder Selbständige sollten hier Acht geben. Zunächst gilt: Das Deutsche Datenschutzrecht gilt für alle "Cloud-Speicher", wenn die hochgeladenen Daten um personenbezogen sind.
Legt ein Unternehmen seine Daten bei einem Cloud-Anbieter innerhalb des europäischen Raumes ab, kollidiert es in der Regel nicht mit dem deutschen Datenschutz. Befindet sich der Anbieter hingegen in den USA, ist Vorsicht geboten und kann es zu Verletzungen des Datenschutzgesetzes kommen.
Nur Unternehmen, die mit juristischen Personen (GmbH, AG) hantieren oder die Daten Ihrer Kunden vollkommen anonymisiert erfassen, dürfen diese auch außerhalb der EU online speichern. Der Sitz des Cloud-Anbieters spielt somit eine entscheidende Rolle.
Fazit
Neben der Standortfrage sollten sich Geschäftsführer zudem gerade beim Business-Einsatz die Frage stellen, ob sie mit einem kostenlosen Cloud-Speicher nicht an der falschen Stelle sparen.
Gerade kleine Firmen wachsen schnell und nicht selten ist eine Aufstockung teuer oder ein Umzug zu einem anderen Dienst aufwendig. Reißen alle Stricke, gibt es als Alternative noch immer zunehmend größere NAS-Systeme. (rw)