Mac-System mit wenig RAM optimieren
Für die Suche nach der Ursache des Speichermangels wählt man in der Aktivitätsanzeige die Rubrik Speicher und klickt in der Liste auf den Reiter "Speicher". Automatisch sortiert das Tool dann alle Programme und Prozesse nach ihrem Speicherverbrauch. Am Speicherverbrauch des Prozesses "kernel_task" kann man leider wenig ändern, das gilt auch für den Icon Services Agent.
Bei weiteren Diensten und Programmen wird man aber meist schnell fündig. Häufig findet sich Safari (dazu gehören ab Mavericks mehrere Prozesse bzw. Tabs) unter den Hauptverbrauchern. Der erste Tipp, um schnell Speicher freizugeben: Safari oder einen anderen Browser beenden. Statt sich in teure Aufrüstaktionen zu stürzen, kann man schließlich sein Nutzungsverhalten ändern: beispielsweise Programme wie Safari und iTunes beenden, bevor man Lightroom oder Parallels öffnet - mit mehreren offenen Seiten belegt Safari nämlich schnell ein oder mehr Gigabyte an Speicher.
Hilfreich kann ebenfalls der Verzicht auf Hintergrundprogramme wie Menüleistentools und Synchronisierungsdienste wie Dropbox sein. Sogar ein unaufgeräumter Schreibtisch mit sehr vielen Dateien kann den Arbeitsspeicherbedarf erhöhen. Vor allem wenn man in den Darstellungsoptionen für den Schreibtisch die Symbolvorschau aktiviert hat.
Sind 4 GB RAM für meinen Mac ausreichend?
Leider sind die RAM-Bausteine in vielen neueren Macs fest verlötet, man muss sich vor dem Kauf für eine bestimmte Arbeitsspeicherausstattung entscheiden. Will man für sein Macbook Pro Retina 16 GB Arbeitsspeicher statt 8 GB, kostet dies 200 Euro Aufpreis, für hundert Euro Mehrpreis gibt es das Macbook Air mit 8 statt 4 Gigabyte. 4 GB Arbeitsspeicher ist bei aktuellen Macs die Minimalausstattung, für Büroanwendungen und Heimvideo oder Fotobearbeitung sind sie gerade ausreichend.
Swap und Speicherkomprimierung Das Betriebssystem verwaltet den Arbeitsspeicher eines Macs und teilt jedem Prozess einen bestimmten Anteil des wertvollen Speichers zu. Werden aber immer mehr Programme geöffnet und Arbeitsspeicher benötigt, beginnt die Speicherverwaltung des Systems lange nicht benötigte Speicherbereiche auf die Festplatte auszulagern, in den sogenannten Swap-Speicher. Statt nur echten und schnellen Arbeitsspeicher zu verwenden, nutzt das System dann zusätzlich langsamen Festplattenspeicher als Notlösung. Das führt dazu, dass sich ein Programm sehr zäh verhält und nur zeitverzögert auf Befehle reagiert, wenn es Daten aus dem Swap-Bereich braucht. Das passiert oft, wenn man bei knappem RAM ein im Hintergrund ruhendes Programm aufruft. Gelegentliche Auslagerungen des Arbeitsspeichers sind kein Problem, oft handelt es sich nur um wenige MB. Unter Mavericks findet dieses „Swapping“ glücklicherweise weit seltener statt, da Apple eine Funktion zur Komprimierung von Speicher eingeführt hat. Bei nicht benötigten Programmen komprimiert das System den Arbeitsspeicherinhalt in Echtzeit und dekomprimiert ihn bei Bedarf wieder – das belastet die CPU nur wenig, kann aber vor allem das lästige Swapping zur Ausnahme machen. Anders formuliert: Tritt unter Mavericks trotzdem Swapping auf, hat man eindeutig zu wenig Speicher. Ideal ist natürlich, wenn auch keine Speicherkomprimierung notwendig ist. |
Für professionelle Anwender sind mindestens 8 GB Arbeitsspeicher zu empfehlen. Spürbar schneller wird ein Mac dann nicht erst bei Nutzung von Virtualisierungssoftware wie Parallels oder Videoschnittprogrammen, sondern schon bei der gleichzeitigen Nutzung von mehreren Produktivprogrammen wie Photoshop, Indesign und Outlook.
Negative Auswirkungen von zu viel RAM sind dagegen selten, so soll laut Tests der Macworld bei 16 GB verbautem Arbeitsspeicher der Datenimport bei Aperture und iPhoto langsamer ablaufen als bei Rechnern mit weniger Arbeitsspeicher. Es dauert auch länger, wenn ein Macbook seinen Speicherinhalt vor dem Ruhezustand auf der Festplatte sichert. Das sind aber eher kuriose Ausnahmen: Ist genug Arbeitsspeicher frei, profitieren alle Aktivitäten. Selbst viele Dateioperationen werden beschleunigt, da mehr RAM als Pufferspeicher die Zahl der Festplattenzugriffe minimiert. (Macwelt)