Google Dashboard
Google hat auf die anhaltende Kritik an seiner Datensammelwut vor einiger Zeit reagiert und mit Google Dashboard ein Webfrontend bereitgestellt, das jedem Google-Benutzer auflistet, welche Einstellungen er beim jeweiligen Google-Dienst vorgenommen hat (wobei derzeit noch nicht alle Google-Anwendungen integriert sind). Diese Einstellungen lassen sich jederzeit ändern.
Google Dashboard erleichtert ohne Frage dem Benutzer die Übersicht über seine Einstellungen und deren Bearbeitung, doch das Dashboard schweigt völlig zur Verwertung dieser Daten durch Google und zur eventuellen Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichen Google-Quellen zu einem gemeinsamen Profil. Und selbstverständlich schweigt Google generell zur der Frage, ob das Unternehmen fertige Nutzerprofile einmal an interessierte Unternehmen verkaufen würde. Man sollte Google Dashboard also eher als ein Komfort-Instrument sehen, zum Datenschutz trägt es allenfalls dadurch bei, dass man nun erstmals untereinander aufgereiht sieht, wie viele individuelle Einstellungen man bei Google vorgenommen hat.
Sicher ist nur eines: Möglichst differenzierte Nutzerprofile, die optimal auf den Benutzer zugeschnittene Werbeinblendungen ermöglichen, sind Gold wert und locken die Begehrlichkeit der ganzen Branche. Vielleicht hat es Google derzeit ja noch nicht nötig, Profile zu verkaufen. Aber wer weiß: Wenn es dem Unternehmen einmal schlechter geht und die Einnahmen aus Google Adwords nicht mehr sprudeln, vielleicht ändert Google dann seine Strategie.
Zusatz-Gefahr: Fremde lesen Ihre Daten
Nehmen wir einmal an, Sie vertrauen Google und haben kein Problem damit, dass Google Ihre Daten für optimierte Werbeeinblendungen benutzt. Trotzdem kann Ihnen die Sammelleidenschaft von Google zum Verhängnis werden. Wenn Sie beispielsweise am PC zu Hause vergessen, sich bei Google abzumelden. Und Ihre Kinder oder Ihre Frau danach den PC nutzen und zufällig über das Webprotokoll von Google stolpern. Und dabei sehen, dass Papa nach erotischen Aufnahmen gesucht hat. Oder bei Youtube Erotik-Videos geguckt haben (wobei man hierzu anmerken muss, dass es für erotische Inhalte geeignetere Videochannels als Youtube im Internet gibt).
Ein anderes Gefahren-Szenario:Um das kostenlose Google Analytics nutzen zu können, muss man dafür ein eigenes Benutzerkonto anlegen und den dabei generierten Javascript-Code in die eigene Website einbauen. Mit einem Google Analytics-Konto lassen sich mehrere Websites überwachen – gratis.
Abschließender Tipp zum Schutz Ihrer Privatsphäre im Web:Nutzen Sie die Webdienste von möglichst unterschiedlichen Anbietern. Damit streuen Sie Ihre Daten und verhindern, dass ein einzelner Anbieter zu viel von Ihnen erfährt. Also beispielsweise Hotmail von Microsoft, Google Maps und Youtube von Google, Office Web Apps von Microsoft (sobald es final vorliegt) und ixquick anstelle der Google-Suche. Nutzen Sie gegebenenfalls, wo erforderlich, den Privaten Modus Ihres Browsers. (PC-Welt)