IFA 2010

Das sind die Mobilfunk- und Smartphone-Trends

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Flott wie ein Rennwagen: Gigahertz-Handys

Während die Prozessor-Taktung beim PC-Kauf keine große Rolle mehr spielt, geht das Rennen um schnellere Chipsätze bei den Smartphones jetzt erst los. Toshiba verbaute vor etwas über einem Jahr mit dem 1 Gigahertz schnellen Snapdragon-Prozessor den ersten Gigahertz-Chip in einem Smartphone. Inzwischen hat Qualcomm bereits neue CPUs mit 1,3 Gigahertz vorgestellt. Und bis Ende des Jahres sollen Chips mit zwei Kernen sogar eine Leistung von 1,5 Gigahertz schaffen. Die neue Technik soll es auch erlauben, HD-Aufnahmen mit 1080p auf dem Handy zu verarbeiten. Auf der IFA2010 sind die aktuellen Modelle mit ein Gigahertz-Taktung zu sehen.

HTC Desire

HTC Desire mit Gigahertz-Power unter der Haube
HTC Desire mit Gigahertz-Power unter der Haube


Das Android-Handy bietet neben dem 1-GHz-Prozessor auch 576 MByte RAM-Speicher. Damit ist sichergestellt, dass das Handy flott jeden Befehl abarbeitet und beim Videoschauen nicht ins Ruckeln kommt. Das Smartphone wird mit Android 2.1 ausgeliefert. Der Nutzer kann sich inzwischen auch ein Update auf 2.2 herunterladen. Als Bedienoberfläche kommt HTC Sense zum Einsatz, das viele kleine Komfortfunktionen mit sich bringt. So stehen wie bei Android üblich sieben Bildschirmseitenstehen zur Verfügung, bei HTC Sense lassen sie sich als Thumbnails in einer Übersicht anzeigen. Vorteil: Der Sprung auf den gewünschten Bildschirm ist mit einem Klick möglich.

Die Applikation HTC Friend Stream fasst alle sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Flickr zusammen und zeigt sämtlich Updates im digitalen Freundeskreis. Eine weitere feine Funktion findet sich im Browser: Wer im Internet surft, kann Text auf der Seite markieren und sich hierfür direkt die Google-Übersetzung anzeigen lassen oder die entsprechende Stelle per Mail oder SMS versenden.

Die 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Blitzlicht bietet Gesichtserkennung, Fotoaufnahmen im Widescreen-Format und Geotagging. Videos werden mit 720p aufgezeichnet. Filme und Musik kann der Anwender auf eine microSD-Karte mit bis zu 32 GByte packen. GPS, WLAN und HSDPA sind ebenfalls integriert. Gesteuert wird das Handy über einen 3,7 Zoll großen kapazitiven Touchscreen und ein optisches Touchpad. Im Test hat das HTC Desire unsere Redaktion bereits überzeugt.

Samsung Galaxy S

Samsung Galaxy S mit leuchtendem 4-Zoll-AMOLED-Display
Samsung Galaxy S mit leuchtendem 4-Zoll-AMOLED-Display
Foto: xyz xyz


Samsungs Android-Topmodell wird mit Android 2.1 ausgeliefert und ist ebenfalls mit 1 Gigahertz getaktet Das kapazitive Super-AMOLED-Display mit 4 Zoll Diagonale bietet satte Farbe und tiefes Schwarz. Filme und Videos spielt das Handy in High Definition (HD) ab. Dank eines großen Blickwinkels können auch mehrere Freunde die Bilder verfolgen.

Samsung hat auf dem Galaxy S einen soliden Grundstock an Software aufgespielt. Wer in einer fremden Stadt unterwegs ist, kann den Augmented-Reality-Browser Layar öffnen. Er legt über die Sehenswürdigkeiten in der realen Welt eine Layer-Schicht. Diese liefert wissenswerte Infos aus Wikipedia. Weiter findet der Nutzer auf dem Galaxy S Office-Software. Damit lassen sich Dokumente lesen und bearbeiten. Samsungs Social Hub bündelt alle sozialen Netzwerke und E-Mail-Konten in einer einzigen Anwendung. Wer sich unterwegs einmal verirrt, kann das GPS im Handy aktivieren und sich per Google Maps orientieren. Weitere Anwendungen kann sich der Nutzer über den Android Market auf das Smartphone herunterladen.

Eine QWERTZ-Tastatur gibt es auf dem Galaxy S zwar nicht, damit der Nutzer trotzdem schnell tippen kann, steht die Software Swype zur Verfügung. Der Anwender muss auf dem Display mit dem Finger nur von einem Buchstaben zum anderen streifen. Es ist nicht nötig, die Lettern exakt zu treffen. Die Software erkennt das zu schreibende Wort automatisch.

Neben der 5-Megapixel-Kamera verfügt das Galaxy S über eine zusätzliche Linse für Videotelefonie. Mit Hilfe des DLNA-Standards lässt sich das Galaxy S kabellos mit anderen multimedialen Geräten wie PC, Kamera, TV oder Multimedia-Festplatten verbinden. Damit können Nutzer unterwegs aufgenommene Bilder und Videos zu Hause via DLNA auf den PC-Bildschirm bringen. Ein mitgelieferter Ständer macht aus dem Handy einen digitalen Bilderrahmen, eine Uhr, einen Kalender oder eine Musikstation. Auch das Samsung Galaxy S konnte im Test überzeugen, verärgert den Nutzer allerdings mit schwerwiegenden Macken bei der Synchronisation mit der von Samsung entwickelten Software KIES beziehungsweise bei der Erkennung als Massenspeicher.

Acer Stream

Acer Stream mit zwei Gigabyte Speicher
Acer Stream mit zwei Gigabyte Speicher
Foto: Acer


Das Acer Stream ist wie das HTC Desire ein gute Wahl für alle Nutzer, die stets auf das Internet zugreifen wollen. Auf dem 3,7 Zoll großen kapazitiven AMOLED-Display ist genug Raum, um alle Webseiten wie auf dem PC darzustellen, HSDPA und WLAN sorgen für eine schnelle Datenübertragung. Flash-Seiten kann das Acer Stream im Gegensatz zum HTC Desire jedoch nicht abspielen.

Der integrierte Snapdragon-Prozessor mit 1 Gigahertz Taktrate und 512 MB Arbeitsspeicher zählt wie das HTC Desire und das Samsung Galaxy S zu den leistungsstärksten Smartphones auf dem Markt. Auf dem Acer Stream läuft Android 2.1, das auch unter dem Namen Éclair bekannt ist. Mit zwei GByte internem Flash-Speicher bietet das Acer Stream reichlich Platz für Anwendungen aus dem Android Market und für 3D-Spiele. Darüber hinaus ist im Lieferumfang eine Speicherkarte mit acht GByte enthalten.

Das Handy bietet eine 5-Megapixel-Kamera inklusive Geo-Tagging. Ist die Funktion aktiviert, zeichnet das Handy bei jeder Aufnahme die Geo-Koordinaten auf. Damit kann der Nutzer auf Google Maps jederzeit nachsehen, wo das Foto aufgenommen wurde. Ferner zeichnet das Handy HD-Videos mit einer Auflösung von bis zu 720p auf. Ein LED-Licht, um auch bei Dunkelheit zu fotografieren, fehlt dem Acer Stream jedoch. Neben einem Media-Player verfügt das Handy noch über ein UKW-Radio mit Senderanzeige. Dolby Mobile soll für besseren Klang, satte Bässe und kristallklare Höhen sorgen. Dank der integrierten UPnP-Technologie kann der Anwender Daten auch auf andere Geräten nutzen. Weiterhin können über den HDMI-Anschluss digitale Audio- und Videodaten an externe Anzeigegeräte, wie beispielsweise Fernseher oder Projektoren, übertragen werden.

Vor allem Nutzer sozialer Netzwerke kommen dank verschiedener vorinstallierter Software auf dem Acer Stream auf ihre Kosten. Mit Hilfe des kostenlosen Streaming-Dienstes Acer Spinlets hat der Anwender die Möglichkeit, Musik bekannter Labels zu suchen und die Songs sofort in seinen bevorzugten sozialen Netzwerken zu posten. Acer UrFooz erlaubt die Erstellung eines persönlichen Avatars inklusive Profil und Lesezeichen, die in sozialen Netzwerken hinzugefügt werden können. Facebook und der Twitterdienst Twidroid mit Integration im Adressbuch sind ebenfalls schon aufgespielt.

Aussteller

Acer: Halle 12 Stand 116
HTC: Halle 9 Stand 211
Samsung: Halle 20 Stand 101, Halle 9 Stand 211

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