ChannelPartner-Studie

Das sind die größten Systemhäuser Deutschlands 2010

23.08.2010

Cancom vor PC-Ware

Nicht mit Umsatz- und Gewinnrückgängen hatte dagegen die neue Nummer drei unter den Top-Systemhäusern zu kämpfen. Dies ist nicht etwa die letztjährige Nummer vier, PC-Ware, geworden, sondern die Nummer fünf, Cancom. Ausschlaggebend dafür war der Anstieg der Umsatzerlöse bei den bayerischen Schwaben um fast ein Fünftel, bereits ein Jahr davor konnte der ehemalige Apple-Reseller seinen Umsatz um 21,9 Prozent steigern. Noch stärker, nämlich um 29,6 Prozent auf sieben Millionen Euro, hat das Betriebsergebnis (EBIT) der gesamten Cancom-Gruppe zugenommen.

Bei der Berechnung der inländischen Umsätze im Vorjahr hat Cancom die Erlöse des Ende 2009 übernommenen Bürotex Systemhauses noch gar nicht berücksichtigt. Und das waren beileibe keine Peanuts: 2008 hat Bürotex 42,5 Millionen Euro umgesetzt, hinzukommen noch die Erlöse der im April 2009 von Bürotex übernommenen SCC GmbH, 2008 waren das immerhin 36 Millionen Euro. Insoweit dürfte Cancom auch noch 2010 einen gewaltigen Sprung nach vorne machen.

Dies wiederum bedeutet, dass die von Cancom überholte PC-Ware AG kaum Chancen hat, wieder in die Top drei der deutschen Systemhäuser aufzusteigen. 2007 waren die Lepziger dort zum letzten Mal gelistet. Nach der Übernahme der PC-Ware AG durch die österreichische Raiffeisen Ende 2008 kam es in dem ostdeutschen Systemhaus zu gravierenden Veränderungen. Im Juni 2009 musste der Firmengründer und langjährige CEO, Dr. Knut Löschke, PC-Ware verlassen. Ganz offen kommunizierte das Systemhaus, dass es zwischen dem neuen Eigner und der alten Führung von PC-Ware "unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der strategischen Ausrichtung des Unternehmens" gab.

Im November 2009 kam es für PC-Ware noch dicker: Das Systemhaus zog die Reißleine und gab von einem Tag auf den anderen das komplette Hardwarehandelsgeschäft auf. Insgesamt 170 Mitarbeitern in Deutschland wurde daraufhin gekündigt. Dies führte dazu, dass sich PC-Wares Gesamtumsätze 2009 gegenüber 2008 um 7,2 Prozent verringert haben. Und zum ersten Mal hat PC-Ware nicht explizit die Umsatzzahlen für Deutschland kommuniziert, sodass wir gezwungen waren, die inländischen Erlöse der Leipziger zu schätzen. Ausgehend von dem 7,2-prozentigen Umsatzrückgang in allen Ländern dürfte somit die PC-Ware AG 2009 hierzulande etwa 317 Millionen Euro erlöst haben. Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, dass sich PC-Wares europaweiter Gewinn vor Steuern 2009 auf magere 200.000 Euro belief; 2008 waren es noch über zwölf Millionen Euro.

Zumindest das zweite Quartal des Kalenderjahres 2010 ist hingegen für das Leipziger Systemhaus recht erfolgreich verlaufen: Ein Umsatzplus von 4,7 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2009 und ein Vorsteuergewinn 3,1 Millionen Euro nach einem Minusergebnis im Vorjahreszeitraum kennzeichnen die Monate April bis Juni 2010.

Die komplette Studie "Top 25 Systemhäuser" können Sie im ChannelPartner-Webshop unter "Sonderpublikationen" bestellen.

Zur Startseite