Garageband: Musizieren lernen, Sounds gestalten
Nachdem Apple bei der vorletzten Revision Garageband als ideales Podcast-Studio angepriesen hatte und die Fassung von iLife 08 nur wenig Neuheiten brachte, richten sich die Aktualisierungen von Garageband 5.0 an Musiker und solche, die es werden wollen. Legt etwa Sequel, Steinways Antwort auf Garageband, mehr Wert auf das Arrangieren von Sounds, Loops und Klängen, widmet sich Apples Musikprogramm für Einsteiger an handwerklich interessierte Musiker. Für Gitarren- und Klavier-Schüler legt Apple Lehrvideos bei, die klar auf Einsteigerniveau liegen. Jeweils ein Lehrfilm mit dem Instruktor Tim ist - deutsch synchronisiert - bereits der Installation beigelegt und läuft im Vollbildmodus ab. Acht weitere Grundübungen pro Instrument bietet Apple kostenlos im "Store für Übungen" zum Download an. Noch recht dürftig ist die Auswahl, in einem der lediglich vier Filme erklärt John Fogerty, wie man seinen Song "Proud Mary" spielt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von iLife 09 stehen gerade einmal vier Lektionen inklusiver kurzer Vorschauen parat, weitere - etwa eine während der Macworld Expo angespielte mit Sting - sollen in Kürze folgen. Apple hat hier womöglich ein neues Geschäftsmodell entdeckt: Gitarre und Klavier lernt man nicht durch Herumdrücken auf Knöpfen und Arrangieren von vorgefertigten Musikschnippseln, sondern durch Zuhören, Zusehen und Üben. Garageband bietet dafür eine veritable Plattform, in den Videos ist genau zu sehen, welcher Griff und welcher Saiten- oder Tastenanschlag erfolgt. Dabei helfen die unterhalb der Instruktorvideos eingeblendeten Griffschemata weiter.
Garageband: Das ist neu
- verbesserte Oberfläche
- Grundübungen Klavier- und Gitarrespielen
- Künstlerübungen
- neue Gitarrefunktionen
- jammen in Vollbild-modus
- verbessertes Erstellen von iPhone-Klingeltönen
Fortgeschrittene Gitarristen freuen sich jedoch mehr über die neuen Möglichkeiten zur Klangerzeugung. Stellte Garageband bisher in einer Liste dutzende vorgefertigte Sounds bereit, deren wenige Parameter man anpassen konnte, geht die Software nun einen Weg, wie man ihn etwa von Native Instruments Guitar Combos her kennt. Die Gitarrenklänge lassen sich nun mit den virtuellen Kabinetten gestalten. Dabei hat der Musiker die Auswahl aus fünf Verstärkermodellen und zehn Effektpedalen, von denen maximal fünf einsetzbar sind. Mehr als ausreichend, um komplexe und vielfältige Klangwelten zu konfigurieren.
Nicht völlig neu ist Magic Garageband Jam. Bereits zur Vorgängerversion iLife 08 eingeführt, erweitert Apple nun die virtuelle Bühne, auf der der Anwender zusammen mit einer Begleitband nach Herzenslust jammen kann. Neu ist vor allen Dingen der Vollbildmodus. Mehr Wert legt Apple in Garageband 5.0 auch an die Anbindung zum iPhone. Konnte man bisher Klingeltöne aus seinen Garageband-Werken an iTunes bereitstellen, lädt nun eigene speziell angepasste Oberfläche zum Gestalten von iPhone-Klingeltönen aus eigenen Musikbeiträgen und dutzenden Loops und Jingles ein.