Zuhause mit der Welt vernetzt
Allen Cocooning-Wellen - Wirtschaftskrise, Finanzkrise, Lockdown - gemeinsam ist die Budgetverschiebung der Konsumenten. Ist es nicht möglich, Geld für größere Anschaffungen wie Immobilien, Autos, Reisen oder in Restaurants und Bars auszugeben, wird ein Teil dieses "subjektiv" gesparten beziehungsweise frei gewordenen Budgets in die "Verschönerung des eigenen Zuhauses" und somit immer auch in die Anschaffung von Home Elektronik investiert. Frei nach dem Motto "wenn ich schon bei Auto & Urlaub so viel Geld spare, möchte ich mein Leben zuhause richtig genießen können".
Renovierung und Neugestalten, Gartenarbeit, die Nutzung von Food-Delivery-Services, gemeinsames Kochen zuhause, Chillen, Musik hören, am Computer beziehungsweise mit der Konsole in digitale Welten eintauchen oder stundenlang mit Freunden und Bekannten chatten intensivierten die Nutzung von Technik im Haushalt. Lange Schlangen vor Baumärkten, Ausverkaufe Notebooks und Tablets oder lange Lieferzeiten während des Lockdowns sind somit aufgrund der kurzfristig, unerwartet stark gestiegenen Nachfrage erklärbar.
Grundlegend anders als in den früheren Cocooning-Wellen ermöglicht digital-vernetzte Technologie heute, dass wir alle als "soziale Wesen" zwar unser Zuhause-Sein so angenehm und unterhaltsam wie möglich gestalteten wollen, zeitgleich aber vernetzt mit Freunden und Bekannten rund um den Globus Kontakt halten können.
Der virtuelle Kontakt, der gerade in Europa im Vergleich zu Asien, oftmals zögerlich nur als "Notlösung" oder "Option B" gesehen wurde, entwickelte sich in den letzten Monaten schnell und pragmatisch zur - einzig möglichen - "Option A"! Gerade wegen dem Lockdown ist der Konsument in einer atemberaubenden Geschwindigkeit digital vernetzter und virtueller geworden. Wir haben in kürzester Zeit eine Entwicklung vollzogen, die für viele Futuristen vor dem Lockdown für die kommenden drei bis vier Jahren unvorstellbar war.
Das ist die Basis des "New Normal" - für Hersteller wie Retail! Die Nachfrage nach diversen Bluetooth- Zubehör im audio-visuellen Umfeld, wie Lautsprecher oder Headsets, wird daher weiter hoch bleiben. Weitere Produkte, die sich in das vernetzte Zuhause integrieren lassen, wie smarte Lampen, vernetzte Überwachungskameras, Repeater, Speicherkarten oder smarte Steckdosen werden aufgrund der breiteren Verfügbarkeit von "Basis-Steuergeräten" wie Notebooks, Tablets oder SmartPhones einen zusätzlichen Nachfrageimpuls erfahren. Ihnen allen gemein ist eine vergleichsweise geringe Ausstattungsrate der Haushalte.
In Summe lässt dies einen positiven Ausblick für das Jahresendgeschäft 2020 für Home Elektronik zu! Allerdings existiert auch eine Kehrseite der Medaille: hohe Haushaltsausstattung und - nach dem Lockdown - auch ein stark gestiegener Mehrfachbesitz von Produkten führen zwangsweise zu Marktsättigung und geringeren Wachstumsraten in der Zukunft. Dies erfordert die Definition dieses hier skizzierten "neues Smart", das weiteres Wachstum ermöglicht.
- Das wünschen sich Verbraucher von ihrem smarten Zuhause
Eine Umfrage von Reichelt Elektronik brachte es an den Tag: Sogenannte Smart Home-Produkte werden vorwiegend zur Steuerung von Licht und Wärme eingesetzt. - Alter der Smart Home Nutzer
Jüngere Menschen unter 45 legen mehr Wert auf Home Equipment, ältere scheitern oft an den technischen Hürden. - Einsatzbereiche
Überwachungskameras, elektronische Schlösser, Bewegungssensoren und Rauchdetektoren aus dem Bereich "Sicherheit" werden von den Verbrauchern gerne in "smarter" Form eingesetzt. - Wie viel darf ein Smart Home-Produkt maximal kosten?
Zu viel kosten sollten Smart Home-Produkte ncht: Die meisten der Befragten (19 Prozent) würde zwischen 100 und 250 Euro für ein smartes Produkt ausgeben – dicht gefolgt von 18 Prozent, die eine Summe zwischen 250 und 500 Euro veranschlagen würden.