Workspace Cloud

Citrix will Partner in die Cloud locken

Harald Weiss ist Fachjournalist in New York und Mitglied bei New York Reporters.
Im Fokus der Citrix Synergy 2015 stand die „Workspace Cloud“, mit der sich eine universelle Cloud-basierte Arbeitsplatz-Umgebung erstellen lässt. Damit können Channel-Partner individuelle Cloud-Lösungen für ihre Kunden basteln.
 
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"Ein Arbeitsplatz bestand noch bis vor wenigen Jahren aus einem Desktop, der on-top eines Desks stand und noch ein wenig Platz zum Schreiben und Telefonieren bot", sagte Citrix-CEO Mark Templeton zu Beginn seiner Eröffnungsrede auf der diesjährigen Citrix-Kundenveranstaltung in Orlando.

Mit diesem kurzen Blick auf die jüngste Geschichte der IT-Nutzung startete er dann ein Feuerwerk an Neuankündigungen, die sich alle mehr oder minder um den heutigen Arbeitsplatz drehten, der aber nichts mehr mit dem starren Desktop der früheren Jahre gemeinsam hat.

"Das heutige Arbeitsumfeld kann ein Smartphone, ein Tablet oder eine Workstation sein; die notwenigen Anwendungen können Linux-, Windows-, iOS- oder Android-basiert sein und das Umfeld kann ein Café, ein Hotel, ein Konferenzsaal - oder ab und zu auch mal ein richtiges Büro sein", lautet Templetons Situationsbeschreibung.

Für alle diese Arbeitsbedingungen muss die IT-Abteilung die erforderlichen Nutzungsvoraussetzungen schaffen. Das passte dann zur Wiederholung des Citrix' Slogans: "Jedes Device, jede Anwendung, über jedes Netz, zu jeder Zeit und an jedem Ort!" Das Kernstück der diesbezüglichen Neuankündigungen war dann die "Citrix Workspace Cloud", kurz CWC.

Citrix Workspace Cloud: eine Plattform für neue Geschäftsmodelle

Bei CWC handelt es sich weniger um eine fertige Lösung, sondern mehr um eine Cloud-basierte Plattform, über die die erforderlichen Applikationen bereitgestellt werden können. "CWC ist ein Blueprint, der individuell mit Leben gefüllt werden muss", sagte Templeton über das neue Produkt. Das bedeutet konkret, dass man eine Benutzeroberfläche schaffen kann, auf der Anwendungen aus dem eigenen Rechenzentrum, von Public-Cloud-Providern oder von Drittanbietern nahtlos vereint sind.

Diese Oberfläche kann dann unterbrechungslos vom Desktop aufs Tablet oder dem Smartphone transferiert werden - steht also jederzeit und auf jedem Gerät zur Verfügung. "CWC ist eine exzellente Plattform für unsere Partner, denn es muss mit Leben - sprich, individuellen Lösungen - angereichert werden, hierzu sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt", schwärmt Jesse Lipson, Vice President und zuständig für das Cloud-Business.

Damit aber nicht jedes Mal mit einer leeren Oberfläche gestartet werden muss, sind seitens Citrix bereits eine Reihe an Standard-Applikationen vorinstalliert. "Man muss sich das wie bei einem Smartphone vorstellen. Da sind auch diverse Anwendungen bereits vorinstalliert, doch das volle Potenzial lässt sich erst mit individuellen Apps ausschöpfen", sagt Templeton über die neue Plattform.

Auch Geir Ramleth, Chef-Stratege bei Citrix, sieht CWC als ein besonders wichtiges Release für die Citrix-Partner. "Auf dieser Plattform lassen sich echte Added-Value-Apps einrichten, die neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen", sagte er in einer Pressekonferenz.

HP und IBM als Vertriebs- und Hosting-Partner

Gehostet werden kann CWC praktisch auf jeder Cloud-Plattform. Doch einige große Anbieter stehen hierfür schon bereit. Dazu gehören unter anderen HP und IBM (Softlayer). IBM hat bereits signalisiert, dass man CWC auch als Teil des IBM-Portfolios anbieten will. "Unsere Kunden und Partner erwarten von uns, dass wir sie bei der Vereinfachung und Verbesserung des IT-Managements unterstützen, und CWC ist ein wichtiges Tool, um diese Forderung zu erfüllen", sagt Jim Comfort, General Manager für die IBM-Cloud.

Storage: mit Melio einsteigen

Eine weitere interessante Neuankündigung war die Virtual-Storage-Plattform "Melio". Das Produkt gehörte zu Sanbolic, einem Unternehmen, das Citrix im Januar akquiriert hat. Mit Melio ist Citrix jetzt auch in den Markt für große virtuelle Storage-Infrastrukturen eingestiegen. Das System unterstützt umfangreiche Speicher-Strukturen, und zwar sowohl physische, als auch virtuelle; es unterstützt ebenfalls Cloud-Strukturen sowie global verteilte Daten-Speicherung.

XenMobile: Mobile Basis fürs Business

Brian Robinson, "Technologie-Evangelist bei Citrix" sieht auch noch XenMobile als besonders interessant für die Channel-Partner. "Wir sind der einzige Anbieter im Markt, über dessen Mobile-Plattform alle - aber auch wirklich alle - Applikationen sicher, zuverlässig und schnell auf mobilen Endgeräten ausgegeben werden können", lautet sein Lob über diese Plattform. Mit "alle Applikationen" meint er auch Linux und Mainframe-Anwendungen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil sei die Unified Infrastructure mit einer einzigen Kontroll-Ebene. "Das bedeutet für unsere Partner eine einfache Architektur, was wiederum zu einem schnellen Anlegen von Kundenanwendungen führt", erläutert Robinson.

Templeton: XenApp 6.5 bleibt bis 2017

Spontanen Applaus bekam Templeton in seiner Keynote noch für eine "Nicht-Ankündigung". Sein Hinweis, dass man XenApp 6.5 noch bis 2017 am Leben erhalten will, wurde stürmisch gefeiert, denn obwohl es bereits die Version 7.6 gibt, sind viele Citrix-Kunden aus Kompatibilitätsgründen noch nicht auf 7.x umgestiegen. "Wir haben zugehört und verstehen die Probleme", war Templetons ganzer Kommentar zu seiner Entscheidung.

Dell: Wyse-Citrix Appliance for den Low-end Markt

Neben den Citrix-Ankündigungen, gab es auch interessante Neuheiten bei den großen Citrix-Partnern. So stellte Dell beispielsweise verschiedene VDI-Appliances vor, die sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen richten. Hierzu gehört auch eine verbesserte Software (Wyse Device Manager 5.5 und Foglight for Virtualization 8.2) sowie neue Systeme zum Infrastruktur-Monitoring, die speziell für auf Citrix optimiert wurden.

"Unsere neue Wyse-Citrix VDI-Appliance ist besonders Channel-freundlich", sagte Dan O'Farrell, Produkt-Marketing-Chef bei Dells Client-Group. (rw)

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