Cherry: Aufweichen hehrer Prinzipien - ja zum Retail, ja zu China

02.08.2006

Hauptzielgruppe bleibe der Business-Kunde, den Anfang im Retail machten Media Markt und Saturn, andere würden folgen. Selbst einen Schritt in den Food-Channel, für viele IT-Hersteller immer noch ein großes Tabu, schließt Schöttner nicht völlig aus. 90 Prozent der Eingabegeräte würden weiterhin in den hoch automatisierten Fabriken in Deutschland produziert. Aber auch die Belegschaft habe eingesehen, dass die Verlagerung eines Teils der Produktion nach China auch ihre Jobs in Deutschland rettet. Entwickelt würde natürlich weiterhin in der Oberpfalz. Statt auf große chinesische OEM-Hersteller setze Cherry darauf, kleinere Outsourcing-Partner mit deutschen Qualitätsmaßstäben nach vorn zu bringen.

Meinung des Redakteurs

Prinzipien kann man reiten bis man zu fallen droht. So ging es Cherry, obwohl eigentlich amerikanisch, ein Vorzeigeunternehmen des deutschen Mittelstands. Als solches hat es jahrzehntelang "Made in Germany" und rein dem Business-Channel die Treue gehalten. Aber solange die Qualität nicht leidet, sichert sich Cherry mit der Abkehr von den hehren Prinzipien in dem zunehmend von Logitech und Microsoft dominierten Markt das Überleben. Und den Billigheimern will der Fachhandel den Rest des Marktes schließlich auch nicht überlassen. (kh)

Zur Startseite